Die Zeit ist gekommen

Nun ist die Zeit also wirklich gekommen. Die Zeit in der es ans Abschiednehmen geht. Die Zeit, die immer so weit entfernt schien. Die Zeit, die mich gerade ein wenig überrollt.

Am Freitag hatten wir unseren letzten Tag in der Schule. Es war ein wundervoller jedoch zugleich auch super trauriger Tag.

Der Tag fing an wie ein jeder anderer Tag im Colegio, nur dass die Kinder nun wussten, dass wir gehen würden. Von allen Seiten bekam man zu hören: "Tía, no se vaya!" (Tía, geh nicht!). Meine Mitfreiwilligen Fee, Gabriel und Ich konnten nichts dazu sagen und nahmen die Kinder einfach nur in den Arm.

In der letzten Pause kam schließlich die nie erwartete Verabschiedung vor der ganzen Schule. Es wurde Cueca getanzt, wir mussten Cueca tanzen, es wurde musiziert, wir wurden beschenkt und das vor all den Kindern und Lehrern, mit denen wir ein ganzes Jahr zusammengearbeitet haben. Ein wahnsinnig komisches Gefühl.

Mit meiner Klasse habe ich die letzte Stunde verbracht, ihnen meine Geschenke überreicht und sie mir ihre. All diese Momente waren noch wunderschön. Ich habe versucht nicht daran zu denken, sie bald nicht mehr sehen zu können. In diesem einen Jahr sind sie mir wirklich alle sehr ans Herz gewachsen. Ich war schließlich nur in dieser einen Klasse.

Nach dem Abschied der Kinder, dem Abschlussgespräch mit dem Schulleiter und den tausend guten Worten und Wünschen der Kollegen machten wir drei Freiwilligen uns zu Fuß auf den Heimweg. In diesem Moment überrollte mich das ganze komplett. Es überrollte mich und mir wurde mehr bewusst, dass ich all das, die Schule, die Kinder, die Kollegen und bald auch noch das Land und vieles mehr, nun ersteinmal hinter mir lassen muss.

Das, was mir am meisten zu schaffen macht ist, dass ich nun in meine heile Welt nach Deutschland zurückkehre und die Kinder in genau dem gleichen Alltag weiterleben werden. In dem gleichen Alltag, der wenig Perspektive zeigt und sich wahrscheinlich nie ändert.

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Schau mal, die Berge da!

"Tía Anna, mira que bonito se veen las montañas aya!" Diesen Satz, der soviel bedeutet wie: " Tía Anna, schau wie schön die Berge dort aussehen!" , hören ich in letzter Zeit sehr oft.  Fast jeden Tag bewundere ich zusammen mit den Kindern meiner Klassse die Berge, die man von unserem Klassenzimmer aus sieht. Eine gigantische Masse an Felsen mit ein paar wenigen tupfen grün und mit Schnee bedeckt. In den Gesichtern der Kinder ist die Sehnsucht diesen Schnee einmal zu berühren bzw. diese Berge einmal zu besteigen, deutlich abzulesen und ein Junge äußerte auch schon den Wunsch, ob wir nicht einmal einen Klassenausflug dorthin machen könnten. Ich fand die Idee super. Also habe ich zusammen mit meinen Mitfreiwilligen Fee und Gabriel einen Ausflug in die Berge organisiert.

 

Die meisten Kinder in unserem Colegio hatten noch nie die Möglichkeit im Schnee spielen zu können oder auch einfach einmal wandern zu gehen. Und das, obwohl sie doch so nahe an diesen wunderschönen Bergketten wohnen und man sogar mit öffentlichen Bussen die Parkeingänge erreichen kann. Da es für uns als Freiwillige zu kompliziert gewesen wäre, diesen Ausflug mit der ganzen Klasse zu machen, haben wir uns entschlossen aus der dritten und vierten Klasse mit ein paar wenigen Kindern, die wirklich nie die Möglicheit haben soetwas zu machen und insgesamt in schlechteren Verhältnissen leben als die anderen, einen Ausflug in die Berge zu machen.

 

Mithilfe von einigen Bekannten aus der Kirchengemeinde haben wir also Autos und ein großes Lunchpacket organisiert und ab gings in den "Parque Quebrada Macul".

 

Obwohl wir den Schnee leider nicht erreicht haben war es ein wunderschöner Ausflug bei super Wetter und top gelaunten Kindern mit sehr viel Energie! Es war sehr schön, die Kinder so glücklich und stolz, dass sie so viel gewandert sind, zu sehen!

E I N E G E S C H I C H T E

~ Heute möchte ich eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte die wahr ist. Eine Geschichte von einem kleinen chilenischen Jungen.

 

Er ist 9 Jahre alt, lebt in einem Stadtviertel namens La Florida in Santiago de Chile und geht im Colegio Belén O’Higgins in die vierte Klasse. Oft ist er nicht im Klassenzimmer präsent. Er kommt zwar regelmäßig zur Schule, doch meistens verbringt er seine Zeit außerhalb des Klassenzimmers. Wenn er dann doch mal im Klassenzimmer ist, macht er gerne alles andere, aber schreiben und zuhören tut er nicht unbedingt. Von unseren Schulpsychologinnen wird es sehr unterstützt. Wenn seine Psychologin mit ihm arbeitet, lässt er sich durchaus auf den Unterricht ein, schreibt und hört zu. Meiner Meinung nach und auch die Psychologin ist der Meinung, dass er ein schlauer Junge ist. Doch leider wurde ihm schon in der Wiege etwas in den Weg gestellt.

 

Seine Mutter war ein junges Mädchen, als er auf die Welt kam. Sie fing an Drogen zu nehmen. Während der Schwangerschaft. Sie brachte ihren Sohn auf die Welt, doch konnte sich nicht um ihn kümmern. Bis jetzt kann sie ihren Drogenkonsum nicht stoppen, klaut in Kaufhäusern und sitzt regelmäßig im Gefängnis.

 

Der kleine Junge aus La Florida ist nicht ihr einziger Sohn. Außer ihm brachte sie noch drei weitere Kinder zur Welt. Jedes Mal unter den gleichen Umständen. Ihre Mutter, die Großmutter des kleinen Jungen, geht jeden Tag Arbeiten. Sie gibt dem Jungen und seinen Geschwistern ein zu Hause und versorgt sie mit Essen. Doch Zeit hat sie leider nicht für sie. Denn sie arbeitet von morgens bis abends. Somit sind die Kinder ständig alleine, können machen was sie wollen, und das in einem Viertel in dem es so schon viele Probleme gibt. In der Schule sagen sie, dass der Junge eigentlich auf der Straße lebt und so natürlich auch dort lernt. Er lernt Dinge, die man eigentlich nicht lernen sollte, vor allem nicht als Kind…

 

Vergangene Woche wollte sich die Freiwillige, die für ein Jahr im Colegio arbeitet, in der Mittagspause etwas zu Essen kaufen, doch ihren Geldbeutel konnte sie nirgends auffinden. Als sie sich wirklich sicher war, dass sie ihn nicht hatte, ging sie zu ihrer Kollegin und bat sie um Rat. Ziemlich schnell wurde klar, dass den Geldbeutel irgendjemand im Klassenzimmer aus ihrer Tasche, die immer hinten im Klassenzimmer liegt, genommen haben muss. Die Klasse wurde direkt nach der Pause befragt. Eine solche Situation gab es leider nicht zum ersten Mal. Freiwillig hat sich natürlich niemand gemeldet, doch durchsuchten sie das ganze Klassenzimmer und zwei Schüler halfen der Freiwilligen und der Psychologin, das Schulgelände zu durchsuchen.

 

Der Junge war die meiste Zeit nicht anwesend. Doch plötzlich kam er aus der Jungentoilette mit ihrem Geldbeutel in der Hand heraus. Das Geld fehlte. Sie war froh ihren chilenischen Ausweis wieder zu haben, doch die ganze Sache machte sie sehr traurig.

 

Am nächsten Tag drückte ihr die Psychologin ihr Geld in die Hand und teilte mit, wer es ihr aus der Tasche entnommen hat. Diese Nachricht hat die Freiwillige noch trauriger und noch nachdenklicher gemacht.

 

Der Junge kam die nächsten drei Tage nicht zur Schule. Am vierten Tag tauchte er zwar in der Schule auf, betrat aber weder das Klassenzimmer, noch redete er mit der Freiwilligen und auch sonst mit keinem. ~

 

 

Mit dieser Geschichte möchte ich kein Mitleid erwecken, ich möchte den Jungen und seine Familie auch nicht verurteilen. Ich möchte nur mitteilen, dass ich mit diesem Ereignis nach nun fast einem Jahr sehr zum Nachdenken gekommen bin. Schon von Anfang an wusste ich, wie schlecht es vielen Schülern in der Schule geht, wie sie aufwachsen und was sie für Probleme haben. In solch einem Viertel lebe ich nun mal.

 

Doch durch diesen Vorfall, der mich persönlich betraf, wurden mir die Augen noch einmal mehr geöffnet. Ich habe mit meiner Mentorin geredet, sie gefragt, ob man Kindern, die schon so früh kriminelle Züge entwickeln, nicht irgendwie helfen kann. Meiner Meinung nach kann man Probleme immer auf irgendeine Art und Weise lösen. Doch nicht nur das Problem des Jungen ist zu lösen. Um dieses lösen zu können muss man gleichzeitig noch tausend andere Probleme beseitigen. Das Problem der Mutter, die daraus entstehenden Schwierigkeiten mit der Großmutter, das Viertel, und, und, und. Man müsste also sehr viel Geld hinlegen um langfristig wirklich etwas zu bewirken. Aber genau dieses Geld ist natürlich nicht vorhanden.

 

Ich glaube genau so etwas nennt man Teufelskreis in der Soziologie. Chile scheint zwar ein mittlerweile sehr entwickeltes Land in Lateinamerika zu sein, doch in Wirklichkeit gibt es immer noch wahnsinnig viel zu verändern, vor allem was die Verhältnisse der Menschen angeht.

 

Mit dieser Geschichte möchte ich uns Menschen, die wir in Europa ein wirklich gutes Leben führen, dazu anregen, einmal über all das ein wenig nachzudenken. Mal zu überlegen, wie gut es uns eigentlich geht, was wir für Möglichkeiten haben oder wie viel Sicherheit wir vom Staat bekommen, egal ob Krankenversicherung oder die wenige Kriminalität auf der Straße. Selbst wenn man nicht arbeitet bekommt man Geld vom Staat zum überleben, es gibt in jeder Stadt anlaufstellen für Menschen die auf der Straße leben, für Drogenabhängige oder für Frauen die sehr früh und unter schwierigen Verhältnissen ein Kind bekommen. Natürlich gibt es immer etwas zu verbessern, doch wenn man die Situation aus der Brille eines hierlebenden Menschen betrachtet, ist es einfach perfekt.

 

Versuchen wir also, diese gute Situation in Europa zu erhalten, sie zu verbessern und durch Entwicklungsprogramme oder anderes auch anderen Ländern zu helfen, aus ihren Teufelskreisen auszubrechen.

 

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W I N T E R

~ Nun ist er weg. Schweren Herzens mussten wir ihn verlassen. Lange haben wir ihn genossen, den langen, hellen, warmen und freudebringenden Sommer.

Vor ein paar Wochen ist nun der Winter eingekehrt. Gewöhnungsbedürftig ist er. Kalt, dunkel, nass... ~

 

Ja, auch in Santiago de Chile kommt einmal im Jahr der Winter. Es regnet viel, es ist kalt und die Smogschickt über der Stadt wird immer dicker.

Doch an einer Sache erfreue ich mich jeden Tag aufs Neue, wenn ich aus dem Fenster unseres Klassenzimmers schaue. Die nun mit Schnee bedeckten Berge. Am morgen, wenn die ganze Stadt noch im Nebel eingehüllt ist sind sie meist noch nicht zu sehen. Doch nach und nach kommen sie zum Vorschein. Erst kürtzlich kam Giacomo aus meiner Klasse zu mir und erzählte mir, wie schön er die Berge findet und wie gerne er  einmal eine Wanderung dort machen möchte. So viele Menschen leben in Santiago und all diese Menschen sehen jeden Tag die gigantischen Bergketten. Und doch gibt es nicht sehr viele, die sie besteigen. Auch ich lebe nun schon zehn Monate hier und habe es vielleicht gerade drei Mal geschafft richtig wandern zu gehen.

Letztes Wochenende zum Beispiel haben wir mal wieder eine Wanderung in die Anden unternommen. Diesmal genau auf den Berg, den ich täglich vom Colegio aus sehe. Die Aussicht war durch den Smog ein wenig begrenzt, doch trotzdem ist es immer wieder wunderschön, den Ausblick auf eine solch riesige Stadt zu genießen.

Doch neben den schönen Bergen gefällt mir leider nicht sehr viel am Winter hier in Santiago. Bei jedem Regen verwandeln sich die Straßen in unserem Viertel in Flüsse, da es kein Abflusssystem gibt, und egal wo man ist, ist es kalt. In den Häusern hier gibt es keine Zentralheizung, das heißt man heizt mit kleinen Elektroheizkörpern, Paraffinöfen oder Gasöfen. Da viele mit Elektroheizkörpern heizen kommt es in letzter Zeit auch immer wieder zu Stromausfällen in der Schule, aber auch bei uns zu Hause. Deshalb haben wir seit letzter Woche nun endlich einen Gasofen. Da das Haus jedoch ziemlich schlecht isoliert ist, hält sich die Wärme leider nicht so wirklich lange und es bleibt einem nichts anderes übrig als sich drei Schichten Pullis anzuziehen, eine Wärmflasche zu machen und Tee zu trinken...

Auch in der Schule erscheinen immer weniger Kinder, was ich mittlerweile auch verstehen kann. Da die Schule sehr offen ist, sich vieles daußen abspielt und auch immer wieder Fenster kaputt sind, ist es überall wahnsinnig kalt. Man erkältet sich somit sehr schnell, wenn man den ganzen Tag in der Kälte sitzt. Verständlich also, dass die Eltern ihre Kinder zu Hause lassen, damit sie nicht krank werden.

An diesen Beispielen sieht man finde ich sehr gut, dass Chile in manchen Sachen eben doch noch sehr rückständig ist. Es ist zwar kein Entwicklungsland mehr, wie Bolivien oder Peru, doch es gibt noch einiges, was man verändern kann.

 

 

Jedes Mal, wenn ich den Kindern das Datum an die Tafel schreibe merke ich, wie wenig Zeit mir eigentlich noch bleibt hier in Chile. Da überlegt man sich natürlich, wie man diese noch verbringen möchte. Ich habe mir zu allererst vorgenommen, die Zeit mit den Kindern zu genießen. Jeden Tag schaffen sie es, mich zum verzweifeln zu bringen, da sie einfach unglaublich unerzogen sind, doch auf der anderen Seite schaffen sie es auch jeden Tag mir ein Lachen ins Gesicht zu zaubern und mich glüklich zu machen. Das werde ich vermissen!

Auch gibt es in Santiago noch immer wahnsinnig viel zu entdecken. Museen, Konzerte, Kunstveranstaltungen und, und, und. Gestern erst war ich gemeinsam mit meinen WG-Mitbewohnern bei einem Salsa-Kurs, der im Innenhof des Gabriela-Mistral-Zentrums stattfand. Immer wieder sieht man in der Stadt Menschen, die sich auf den verschiedensten Plätzen treffen und gemeinsam tanzen. Egal ob man nur zusieht oder mitmacht, beides macht Spaß.

Immer wieder bemerke ich, wie viel Spaß es mir macht, Zeit im Zentrum zu verbringen, einfach rumzuschlendern, Menschen zuzusehen und Neues auszuprobieren und zu entdecken. Was ich immer wieder super finde, sind die Straßenstände. Egal was man braucht, man findet alles! Regnet es, werden sofort Regenschirme verkauft, für den Winter findet man an jeder Ecke Schals und Socken und Essen gibt es sowieso alle fünfzig Meter.

Das Leben hier ist nun so normal für mich geworden, dass ich mir zur Zeit gar nicht vorstellen kann, wie es wieder in Deutschland sein wird. Doch noch bleibt mir Zeit, und diese werde ich genießen!

 

Un gran abrazo de Santiago de Chile!

Anna

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R E U N I D O  C O N  L A  F A M I L I A

Nach acht Monaten war es endlich so weit. Meine Familie nahm den lange Weg auf sich um mich im fernen Chile zu Besuchen. Es war wunderschön sie wiederzusehen und schon nach den ersten Minuten war alles wieder wie immer. Trotzdem konnte ich es irgendwie nicht ganz wahr haben, dass sie sich nun wirklich an dem Ort befanden, an dem ich nun schon über ein halbes Jahr mein eigenes Leben führe.

Es hat super Spaß gemacht ihnen meine derzeitige Heimat zu zeigen, meine Freunde vorzustellen und natürlich einfach nur Zeit mit ihnen zu verbringen!

Wieder einmal wurde mir bewusst, wie anders das Leben hier doch ist, bzw. wie sehr ich mich schon an das chilenische Leben angepasst habe und wie normal für mich schon vieles geworden ist, was am Anfang super komisch und neu war. All die Fragen, die meine Familie gestellt hat, hatte ich am Anfang auch. Und nun kann ich schon so viel erklären und weiß auf vieles eine Antwort. Natürlich bin ich auch weiterhin auf Dinge gestoßen, die mir immer noch rätselhaft sind. Doch ein wenig stolz bin ich schon, dass ich ihnen so viel zeigen und auch erklären konnte.

Es war eine wunderschöne Zeit!

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Nun heißt es wieder: "¡Buenos días Tía Anna!"

Da waren sie wieder, meine kleinen, ungezogenen und lauten niñas und niños. Während der Ferien, die hier ja wirklich sehr lang sind, habe ich wieder gemerkt, wie sie mir wirklich ans Herz gewachsen sind. Natürlich gibt es auch einige Momente, in denen sie einfach nur anstrengend sind und auch ich etwas lustlos bin. Doch die Freude an den Kindern und an der Arbeit überwiegt so gut wie immer.

 

 

Dieses Jahr arbeite ich mit einer anderen Lehrerin zusammen, mit der ich mich gut verstehe und auch gut zusammenarbeiten kann. Aber mit Maria-José, der vorherigen Klassenlehrerin, hatte ich ein freundschaftlicheres Verhältnis, weshalb wir auch so noch befreundet sind und immer wieder ein Schwätzlein halten.

 

Es war sehr interessant zu sehen, wie sehr sich manche Kinder in den Ferien entwickelt haben und wie manche auch einfach fast so sind, wie sie waren. Auch der Lehrerwechsel war interessant, und ich muss sagen, er tat ihnen gut. Man beginnt mit dem neuen Schuljahr, in diesem Fall auch mit neuen Lehrern, und der ein oder andere überlegt sich vielleicht auch, wie er sich dieses Jahr so benehmen wird. Letztes Jahr ging es in der Klasse leider wirklich zu oft drunter und drüber, und das ist natürlich auch nicht vergessen, wie eine Tía behauptet. Doch der Lehrerwechsel und auch die Entwicklung der Kinder haben gezeigt, dass sie durchaus auch anders können. Wenn sie nur wollen. Und an diesem Willen, habe ich das Gefühl, muss man noch ein wenig schrauben. Doch dafür sind wir Lehrer schließlich da.

 

Der Einstieg in das Alltagsleben, das für mich eigentlich kein Alltagsleben ist, da jeder Tag sehr anders verläuft, egal ob innerhalb oder außerhalb der Schule, war viel einfacher als ganz am Anfang. Trotz der langen Ferien. Es macht einfach einen riesen Unterschied, ob man die Sprache schon kann oder nicht, und dazu kennt man schon alles. Die Kinder sind an einen gewöhnt und auch im Kollegium fühlen wir drei Freiwilligen uns jetzt viel mehr integriert.

 

Auch das WG-Leben gefällt mir nach wie vor super gut und wir alle, Paula, Fee, Gabriel und Ich, haben uns nach unseren Reisen alle wieder auf zu Hause und auf das Wiedersehen gefreut!  Immer wieder finden wir etwas, was wir an unserem kleinen Häuschen verändern und verschönern können, um unseren Hund Pisco haben wir uns in letzter Zeit viel intensiver als zuvor gekümmert und da wir für alle Chilefreiwilligen immer ein Anlaufpunkt im Zentrum des langgezogenen Landes sind, haben wir sehr oft Besuch. In den letzten zwei Wochen hatten wir sogar Besuch von ehemaligen Freiwilligen, die im Colegio Albert Schweizer, also in Paulas Projekt, gearbeitet haben.

 

Es war super cool sich mit ihnen zu unterhalten und ihren Erzählungen aus ihrem freiwilligen sozialen Jahr zu lauschen. Viele Erfahrungen und Geschichten kommen einem natürlich bekannt vor, da man sich nun selber in der Situation wie sie damals befindet, doch einiges war auch ein wenig anders. Es ist auf jeden Fall schön und auch oft hilfreich, dass dieser Kontakt zu Ehemaligen und auch Nachfolgern vorhanden ist.

 

Erst letzte Woche hat mich nun auch meine Nachfolgerin kontaktiert. Ich hatte dabei sehr gemischte Gefühle. Auf der einen Seite bin ich super gespannt, wer hier in einem halben Jahr meinen Platz einnehmen wird und ich möchte natürlich auch eine hilfreiche Vorgängerin sein, doch auf der anderen Seite habe ich auch ein komisches Gefühl dabei, zu wissen, dass ich hier dann einfach so ersetzt werde… Aber darüber mache ich mir am besten einfach keine Gedanken.

Ich werde nun weiterhin viele Momente hier genießen, meine Erfahrungen und Erlebnisse verarbeiten, nachdenken, lernen, und vieles, vieles mehr. Das alles schätze ich sehr und möchte es nicht missen. Danke für dieses Privileg! 

In diesem Sinne schicke ich ganz liebe Grüße aus Chile, vor allem an meine Unterstützer, Freunde und Familie, die mir schon so viel geholfen haben!

 

                                                                                                                                      

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M E I N E  R E I S E

Hallo ihr Lieben!

Im folgenden Blogeintrag  werde ich anhand von meinen Tagebucheinträgen einen kleinen Einblick in meine Reise durch Bolivien, Nordchile und Argentinien geben.

<< Wenn man erzählt, dass man nach La Paz geht, scheint es einem selber immer so weit, unbekannt, toll und bunt. So ist es auch. Doch trotzdem ist es ein komisches Gefühl, wenn man dann wirklich in der Stadt in Bolivien steht, von der man sich zuvor nur Bilder auf Google angeschaut hat. >>

<< Die Bolivianer sind anders. Ihr Aussehen , ihr Verhalten und auch die Art mit uns umzugehen, ist anders. Sie sind schüchterner als die Chilenen. Viele Frauen tragen eine traditionelle Tracht, einen Ananasförmigen Hut, lange füllige Röcke und Schals bzw. Ponchos. Es sieht toll aus, doch eine Frau in einem Geschäft erzählt mir, dass es auch sehr anstrengend sei diese zu pflegen. Die bolivianischen Männer sind wie die Chilenen, wenn nicht sogar noch ein wenig extremer... Mit Pfiffen und Rufen halten sie sich auf jeden Fall nicht zurück.

Insgesamt erlebe ich die bolivianische Bevölkerung jedoch als sehr freundlich und zuvorkommend. >>

<< La Paz, eine Stadt völlig gegensätzlich zu Santiago. Relativ niedrige Häuser, meist aus rötlichem Stein und das Zentrum bergiger und wilder, verrückter. Bunte Busse prägen das Stadtbild, so wie die vielen, vielen Stände und Tiendas, an denen Ohrringe, sonstiger Schmuck, Alpaka-Pullis und viele andere bunte Artikel verkauft werden.

Doch auch die Armut und fehlende Bildung ist auf jeden Fall zu spüren. Mehr als in Santiago insgesamt. Fast alle Bolivianer tragen falsche Gebisse mit gold oder silber umrahmt. Und natürlich viele Betrunkene, verwahrloste Menschen. Ein gewöhnliches Bild in Latein-Amerika.

Doch der Lärm, die Buntheit und trotz Armut auch die Fröhlichkeit in der Stadt gefällt mir bis jetzt sehr gut! >>

 

<< L A S  C H O L I T A S  A Y M A R A S : Cholitas sind die traditionell gekleideten Frauen in Bolivien. Jede Familie hat eine dieser Art Familienoberhäupter. Sie sind hoch angesehen und bekannt für ihre Taffheit. Das Schönheitsideal dieser Frauen sind die langen fülligen Röcke, die übrigens ursprünglich aus Europa stammen, sie sind "chopi" (dick), haben große Hüften, was ein Zeichen für viele Kinder ist, und sie tragen sogenannte "Tuymas", die Ananasförmigen Hüte. Sitzt der Hut gerade ist die cholita verheiratet und sitzt er schräg nach links oder rechts ist sie singel.

Auf dem Land gibt es eine Tradition, wie sich junge Leute kennenlernen und ein Paar werden:

Der Mann blendet zuerst die Frau mit einem Spiegel. Wenn die Frau hinsieht, bückt er sich schnell und hebt etwas auf.  Schaut die Frau wieder weg, wirft er den Gegenstand nach ihr. Sie lässt sich jedoch nicht darauf ein, worauf der Mann anfängt ihr nachzulaufen. Hat er sie gefangen, zeigt sie ihm die schönste Stelle des Körpers, ihre Wade. Im Anschluss fängt dann das eigentliche Flirten an. Dabei benutzt sie, schüchtern, wie sie ist, viel ihr Haar und läuft musternd um ihn herum. Eine wirklich witzige und eigenartige, aber schöne Tradition. Diese wird jedoch meist nur auf dem Land ausgeführt. Nach der Heirat geht es dann in die Stadt. Dies ist auch der Grund, warum man eher ältere als jüngere Menschen in La Paz sieht. Die Jungen sind eher auf dem Land. >>

<< ARMUT & KINDER >>

  • Ein vielleicht vierjähriges kind tanzt mit traurigem Gesicht am Straßenrand und bettelt für Geld.
  • Viele Kinder sitzen traurig und stumm neben ihrer bettelnden Mutter.
  • Kinder putzen reichen Bolivianern ihre Schuhe und tragen dabei schwarze Masken (Die meisten sind Indigene. Für sie sind Füße das schmutzigste Körperteil. Deshalb die Masken und zusätzlich um sich zu verstecken.)
  • Kinder sitzen in Bussen und rufen Stationen aus.
  • Kinder sitzen erschöpft von der Arbeit in Grüppchen am Straßenrand.
  • Kinder verkaufen wie Profi-Marktschreier Taschentücher, Essen und vieles mehr.
  • Ein Kind begleitet zusammen mit der Mutter den vollkomen betrunkenen Vater.

Es sind Kinder, die vieles nicht verstehen. Noch vieles lernen müssen. So wie jedes Kind auf der Welt. Doch diese Kinder haben keine wirkliche Kindheit. Sie sind auf die Welt gekommen um zu überleben, um zu arbeiten. Es ist sehr schwierig soetwas zu verarbeiten...

 

 

<< C H O R O - T R E K : Erlebnisse, die mir, abgesehen von der wunderschönen Natur, in Erinnerung geblieben sind >>

  • Wir kommen auf unserem wunderschön am Fluss gelegenen Campamento an und sind ersteinmal überrascht, dass hier nur Einheimische sind. Die Männer spielen Fußball und die Frauen schauen zu. Typische Rollenverteilung, dachten wir. Doch als wir die Cholitas fragten, meinten sie, dass sie natürlich auch Fußball spielen und wollten gleich eine Partie mit uns beginnen. Eigentlich waren wir noch erschöpft von der Höhe (4980m), doch schließlich spielten wir vier, Sarah, Fee, Barbara und Ich gegen vier Cholitas. Wir wurden ein wenig abgezockt, doch der lange Rock der Cholitas war auch jedes Mal ein guter Ballabfang. So kam es, dass wir sehr guten Kontakt mit den Einheimischen hatten. Sehr schön!
  • Am zweiten Tag kommen wir an einem weiteren wunderschön hoch gelegenem Haus vorbei. Man hat Blick über den Wald. Wir essen zu Mittag und getrennt nebenan die Einheimischen. Anschließend ruhen wir uns aus. Ich schaue den Kindern beim Spielen zu. Sie sind anders als die anderen Kinder, die ich zuvor in La Paz gesehen habe. Fröhlicher, kindlicher. Also setze ich mich zu ihnen und fange an mit ihnen zu reden. Die zwei Zwillingsmädchen waren super offen und wir haben gemeinsam über die drei jüngeren Cousins gelacht. Super süß diese Kinder!

<< Eine Stadt voll vom Markt. C O C H A B A M B A . Ich hatte das Gefühl, in dieser Stadt dreht sich alles nur um den Markt. Als ich morgens um 5:30 ankomme und Ludwig und Mischa treffe, ist die Stad noch leer. Doch nach und nach fangen die Menschen an ihre Stände aufzubauen und es wird lauter, wilder und immer wuseliger.

Die Fleischabteilung auf dem Markt gefällt mir nicht so gut. Es wird einfach alles verwertet. Zunge, Gedärme und sogar die Schnauze der Kuh.

Insgesamt ist Cochabamba noch belebter als La Paz. Aber auch die Armut der Stadt und der Menschen ist wieder deutlich zu sehen. Viele Häuser sind nicht fertig gebaut oder zusammengebrochen, in vielen Straßen stinkt es, auch aufgrund der Marktabfälle, und die Menschen sehen kaputt und abgenutzt aus. Natürlich nicht alle, aber sehr viele.

Mit dem Teleférico sind wir noch zur Christusstatue den Berg hinaufgefahren. Ein Toller Blick über die gesamte Stadt und die umliegenden Berge. Ein wenig wie Santiago. >>

<< V I L L A  T U N A R I - REGENWALD

Wir hatten eine sehr turbulente und enge Busfahrt. Der Bus gab sehr komische, schnaufende Geräusche von sich und eine Frau bot ca eine 3/4 Stunde irgendwelche chinesischen Wundermittel gegen Räuma und Amöben an. Mir gefiel die Busfahrt trotzdem sehr gut: Der Fahrtwind im Gesicht, die sich bis zum Regenwald verändernde Landschaft und um uns herum nur bolivianische Einwohner. Im kleinen Örtchen angekommen werden wir ersteinmal von Blitz, Donner und heftigem Regen erwartet, der sich auch ersteinmal nicht beruhigte. Also nahmen wir uns das erste Hotel direkt vor unserer Nase und erkundeten ein wenig das Örtchen. Groß ist es nicht, doch Tischkicker konnten wir finden. Somit kickerten wir für 5 Bolivianos (0,70 cent) ein paar Runden.

Anschließend aßen wir richtig leckeren Fisch und vielen nach ein paar Gläsern Wein sehr müde ins Bett. Die ganze Nacht durch regnete und gewitterte es, wunderschön. Eigentlich hatten wir vor am nächsten Tag raften zu gehen, doch aufgrund des vielen Regens war das leider nicht möglich. Somit fuhren wir in den Parque Carasco, in den Regelwald. Von einem sehr hübschen, jedoch wahnsinnig schnellsprechenden  bolivianischen Guide wurden wir also durch den Wald geführt. Die Tier- und Pflanzenvielfalt ist beeindruckend!

Nach dem Park aßen wir noch ein Eis und machten uns mit einem Collectivo auf den Rückweg nach Cochabamba, da ein weiterer Park den wir besuchen wollten geschlossen hatte.

"Gerade sitze ich mit Ludwig auf der Rückbank des Collectivos und warte. Ein Reisebus ist in den Abgrund gestürzt und versperrt deswegen die einzige Straße nach Cochabamba mitten im Regenwald-Gebiet. Es schockiert mich! Auch wir hätten in diesem Bus ums leben kommen können. Auch wir sind mit solch einem Bus die Straße heruntergekurvt. Natürlich waren die Straßenverhältnisse aufgrund des vielen und starken Regens heute morgen ganz anders. Doch insgesamt fahren die Bolivianer wirklich sehr rasant! Auch unser Taxifahrer." >>

<< Seit sechs Monaten bin ich nun nicht mehr Zug gefahren. Umsomehr hatte ich mich heute auf unsere Z U G F A H R T  V O N  O R U R O    N A C H  U Y U N I  gefreut. Die letzten zwei Tage saßen wir viel in Taxis und Bussen. Man ist immer sehr lange unterwegs und es kann wirklich langweilig sein. Doch Zugfahren ist anders. Ich liebe es, wie die Landschaft an mir vorbeizieht. Schon in Deutschland fand ich es immer toll, doch hier ist es etwas anderes. Diese Weite, Dürrheit, Verlassenheit, die Natur. Wunderschön zum Ansehen, jedoch vermutlich super schwierig zum Leben, denke ich mir.

Immer wieder kommen wir an halb zusammengefallenen Dörfern vorbei in denen man nur vereinzelt Menschen sieht. Drei kleine Kinder fand ich sehr beeindruckend, die mitten im Nichts fröhlich dastanden und uns zuwinkten. Ein wundervolles Bild. >>

<< Abgesehen von den vielen Touristen:

Eine endlose Weite.

Scheinbar schwebende Inseln.

Ufos, die knapp über dem Boden fliegen.

Kleine schwarze Punkte (andere Geländewagen).

Die Sonne brennt auf uns herab und nach kurzer Zeit ist alles voller Salz.

Tatsächlich, ich befinde mich in der GRÖßTEN SALZWÜSTE DER WELT, mit einer tollen Reisegruppe!

~ SALAR DE UYUNI ~

Der Sonnenuntergang, mein persönliches Hightlight am ersten Tag. Über der Salzschicht glitzert ca. 2 cm tiefes Wasser. Es ist, als steht man auf einem rießigen Spiegel. Unsere Körper speigeln sich, der Berg spiegelt sich, die Sonne und sogar die Wolken. Mit dem Auto sieht es sogar aus als fahre man mitten auf einem riesigen See. Die Sonne ist untergegangen, die Fotos sind geschossen und ab gehts in unsere "saltzige" Unterkunft auf ein kaltes Bier und guten Gesprächen auf vielen verschiedenen Sprachen.

"You got a fast car, driving so fast that you can fly away..."  Eine Autofahrt sehr wackelig, vorbei am Valle de las piedras bis zu den Lagunen. Geniale Musik, Klassiker, lautstark singend mitten im Nichts von Bolivien. Super schöne, erfüllende und spaßige Fahrt! >>

 

<< S A N  P E D R O  D E  A T A C A M A

Ein kleines touristisches Dörfchen mit sehr individuellen und alternativen Menschen. An der Plaza gibt es immer was zu sehen, zB super geniale Jazz-Musik. Mit Yannik und Alisha verbrachten wir einen sehr entspannten morgen im Café mit Wlan. ;)

 

Ein Salzsee mitten in der Wüste. Man lässt sich ins Wasser plumpsen und treibt. Man treibt einfach so, ohne etwas zu tun, ohne jede Anstrengung auf der Wasseroberfläche. Wenn man aus dem Wasser in die Sonne geht bleibt nur eine wunderbar glitzernde Salzschicht auf der Haut zurück. Somit hatte ich einen vollkommen natürlichen SPA-Service mitten in der Atacama-Wüste.

 

Fahradhelm aufgesetzt (das tat ich schon seit Jahren nicht mehr), Flickzeug eingepackt und los gehts zusammen mit Jakob, einem Hostelmitbewohner, in die trockenste Wüste der Welt. Die Sonne brennt auf uns nieder, doch nach ca einer halben Stunde bergab mit Fahrtwind erreichen wir den Eingang des Nationalreservates, Valle de la luna. Eine lange holprige Straße führt zu den Sehenswürdigkeiten des Tals, doch allein der Anblick der gesamten umliegenden Landschaft ist beeindruckend! Rötliche Berge, scheinnbar von Puderzucker bestreut. Spitze Felsen, runde Steinstaturen, rießige Steingebilde die aussehen wie das Kolosseum oder Maria und Josef. In Wirklichkeit ist der Puderzuckermantel jedoch Salz. Vor vielen, vielen Jahren war nämlich all das Meer. Das Meer verschwand und somit setzte sich das Salz am Gestein ab. Eine, wie es scheint, sehr unwirkliche, mondartige, jedoch fantastische Wüste.

Pfschfsch hat es wahrscheinlich gemacht, als die Luft aus dem Reifen meines Rades entschwand. Ja, ihr versteht richtig. Ich hatte einen Platten mitte in der Wüste. Zwar halfen uns zwei sehr nette Chilenen den Hinterreifen meines Fahrrads zu wechseln, doch es dauerte ewig und mit einer sehr miserablem Luftpumpe wurde der Reifen leider bis zum Schluss nicht voll. Somit machten wir uns zu Fuß auf den Rückweg. Wir hatten jedoch Glück und wurden per Anhalter von einem sehr netten Bergführer und drei Chileninnen im Pick-Up mitgenommen. Im Nachhinein war die Fahrt hinten im Geländewagen wirklich super und den Sonnenuntergang auf der großen Düne konnten wir auch noch genießen. Mal wieder hat sich etwas Negatives zum Positiven gewendet.

 

~ Pip hier, kling da, ein künstlicher Blitz und Peeeeeace! Der Zwischenspalt zwischen Sonnenuntergang und dem schönen Profilbild für Facebook oder Instagram. An unserem letzten Abend in San Pedro de Atacama schauten Ludwig und Ich uns den Sonnenuntergang auf den "Piedras de Coyote" an. Natürlich zusammen mit zick  anderen Touristen. Viele empfinden dies als störend. Ich auch. Doch bin ich nicht selbst auch Tourist?!  Klaro! Und das kann ich auch nicht ändern. Wenn man an solch wunderbare Orte kommt, die nuneinmal viele Menschen sehen wollen, muss man über soetwas hinwegsehen, denke ich mir. Doch muss man denn dauernd alles fotografieren? Muss man jeden einzelnen Moment mit der Go-Pro festgehalten haben? Ich finde nicht. Natürlich möchte ich  auch ein schönes Foto von mir und der Landschaft. Aber es reichen doch ein paar wenige, damit man dann die Natur durch seine eigene Linse sehen und genießen kann. Alle Erinnerungen scheinen nur noch aus digitalen Bildern zu bestehen. Doch ist es nicht auch wundervoll, Bilder im eigenen Kopf gespeichert zu haben?! ~ >>

<< I Q U I Q U E , eine Stadt wie man sie auch in Italien oder Südfrankreich finden kann. Viel Sonne, Strand, Schlemmermärkte und ein kleines, touristisches Zentrum. Das komplette Gegenteil zu den Orten, die ich zuvor besucht habe, Wüste, bolivianische, lebendige Orte. Das besondere an Iquique; die Stadt ist eingequetscht von der trockensten Wüste der Welt und dem großen pazifischen Ozean. Weniger als eine halbe Stunde braucht man und man steht mitten im Nichts, in der Wüste. Was mir super gefällt an Iquique ist der Sportgeist der Menschen hier. Am Morgen, in der größten Mittagshitze und am Abend. Immer sieht man Menschen die joggen, Rad fahren, surfen, skaten oder sich andersweitig sportlich betätigen. Genau das vermisse ich in Santiago. Also habe ich mir auch gleich ein Rad ausgeliehen und die gute Meeresluft mit gewohnter Bewegung genossen.

 

~Ich verlasse das Hostal und es ruft: "Eh chica, espera!" (Eh Mädel, warte!) Ein Mann sitzt mit seiner Frau im Auto, auf der Rückbank eine deutsche junge Frau. Er bittet mich im Hostal nachzufragen, ob das Mädchen eine halbe Nacht dort verbringen darf, da nachts ihr Flug geht. Das Ehepaar ist super nett! Tausend Mal sagen sie, dass sie sich melden kann wenn sie Probleme hat, sie drücken ihr Essen und Geld für die Übernachtung in die Hand, wünschen ihr etliche Male alles Gute und das Gott sie beschütze und fahren winkend weg. Das Mädchen erzählt mir, dass sie sie einfach auf dem Flughafen aufgesammelt haben und sie in die Stadt gefahren haben. Nun kann sie einen Tag am Strand verbringen und nachts in Ruhe ihren Flieger nehmen.

Menschen helfen sich gegenseitig. Die einen mehr, die anderen weniger. Die einen weil es ihnen viel Freude bereitet, die anderen weil es ein wichtiger Teil ihres Glaubens ist. Ich fand es oftmals sehr schwer Hilfe einfachso anzunehmen, vor allem wenn es eine große Hilfe ist. Doch heute habe ich gemerkt, dass es eigentlich super schön ist Hilfe anzunehmen. Beide Seiten haben etwas davon. Und man würde ja nicht helfen, wenn man nicht wollte! Also warum nicht einfach annehmen, sich gemeinsam feuen und ein anderes Mal selbst helfen?! ~ >>

<< M E N D O Z A , eine super schöne Stadt, mit alten Bussen, alten Straßen, alten Gebäuden, idyllischen Plätzen und geschmückt von wundervollen großen Bäumen, die am Straßenrand Schatten spenden. Da ich meinen chilenischen Ausweis in Santiago vegessen habe, hatte ich ein paar Problemchen bei der Einreise über den Pass nach Argentinien. Wieder mal habe ich gemerkt, dass ich eben nicht in Europa bin. Doch über die Grenze habe ich es mit ein paar Gesprächen dann doch geschafft.

Ich bin bewusst alleine losgezogen, um einfach mal etwas Zeit für mich zu haben, doch natürlich hielt das Alleinsein nicht lange an. Gleich am ersten Abend lerne ich die Musikgruppe "Flakka" aus Concepción und Leo und Jessi, die Silberringe selber herstellen und verkaufen, kennnen. Ich verbringe den ganzen Abend mit ihnen und tauche in eine völlig andere Welt ein;

~ Gemütlich sitzen wir am Plaza España, die ganze Zeit ist jemand am Gitarre spielen oder singen, wir unterhalten uns. Immer wieder kommen Leute vorbei, es wird mitgejamt, der eine kommt aus Mar del Plata und ist ebenfalls Straßenkünstler, der andere ist Student in Mendoza oder man gehört eben zur Sorte "Alemana". Alle begrüßen sich als würden sie sich schon ewig kennen, man unterhält sich über alles mögliche und wirklich keiner wird ausgeschlossen. Selbst wenn ein völlig betrunkener Obdachtloser ankommt und mitgröhlt wird er nicht unfreundlich behandelt und weggeschickt, nein, er wird begrüßt und wenn er sich blöd benimmt freundlich gebeten sich doch bitte zu benehmen. Er wird akzeptiert. Leo und Jessi haben viel Kontakt zu den Menschen auf der Straße und bieten ihnen Hilfe an . Und ist es nur eine Cola, die man kauft und teilt. Sowieso wird einfach alles geteilt. Eine Frau fand zum Beispiel die Band super gut, unterhielt sich mit uns während sie Bier trank, und natürlich bot sie uns sofort einen Schluck an.

Menschen wie die Musikgruppe oder der Straßenkünstler aus Mar del Plata reisen für längere Zeit durch ganz Lateinamerika. Doch sie reisen anders. Wir Europäer haben Geld, schlafen in Hostels und sind top ausgerüstet. Doch sie haben nicht wirklich viel. Der junge Mann aus Mar del Plata stellt immer irgendwo sein Zelt auf und verdient sich ein wenig Geld mit seiner Kunst. Das heißt keine warme Dusche etc. Das hat man ihm angesehen, doch man konnte auch sehen, wie glücklicher war. Lebensfreudig, so schien es mir. Er selbst meinte zu mir, dass es hart sei so zu reisen. Pero vale la pena! So sieht er wahnsinnig viel von der Welt, trifft viele Menschen und ist ,wie es scheint, glücklich. Ich selbst könnte so nicht leben oder reisen. Zumindest nicht für längere Zeit. Doch auf jeden Fall habe ich nun eine andere Sicht auf all die Straßenkünstler und -verkäufer bekommen und Einblick in ihre Welt, die sie, wie es scheint, auch ein wenig mit den Ausgegrenzten unserer Gesellschaft teilen. ~

Auch die weiteren Tage habe ich die "Flakkkas", Leo und Jessi wieder getroffen. Ich habe mich sehr wohlgefühlt bei ihnen.

Außerdem habe ich Jenny, Paloma und Jorge aus Santiago kennengelernt, mit denen ich auch sehr viel Zeit verbracht habe. Wine-and-Bike, Stadtspaziergänge und Weinproben beim Weinfest. Mendoza ist bekannt für seinen excelenten Wein.

Alleine zu reisen ist eigentlich das Beste was man machen kann, finde ich. Immer lernt man die verschiedensten Leute kennen und gleichzeitig kann man sich auch gut Zeit für sich nehemn. Es war ein toller Trip! >>

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La diferencia de los niños alemanes y los niños chilenos - Campamento en "El Tabo" (Der Unterschied zwische deutschen und chilenischen Kindern)

Vom 10. Januar bis zum 15. Januar waren meine Mitbewohner und Mitfreiwilligen Gabriel, Fee und ich auf der Kinderfreizeit unserer Kirchengemeinde in „El Tabo“ am Meer. Da wir aufgrund der Schulferien so lange frei haben, bringen wir uns auf andere Art und Weise in der Versöhnungsgemeinde in Las Condes ein.

 

Somit verbrachten wir mit ca. 20 Kindern im Alter von fünf bis zwölf ein paar Tage in Cabañas (Hütten), die der Gemeinde gehören. Neben vielen Spielen, Musik und Ausflügen zum Strand behandelten wir die Woche über auch die Bibelgeschichte von „Jona im Wal“. Gemeinsam haben wir auch passend zum Thema einen großen Wal aus Pappmache zum reinklettern gebaut. Uns Betreuern, aber auch den Kindern hat es großen Spaß bereiten. Uns Freiwilligen sind mal wieder sehr viele Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten in Santiago de Chile bzw. insgesamt in Chile aufgefallen.

 

Die Versöhnungsgemeinde befindet sich in einem der reichsten Viertel Santiagos, in Las Condes. Außerdem ist es eine deutsch-chilenische Gemeinde. Somit sind die meisten Mitglieder in Chile lebende Deutsche oder Chilenen mit deutschen Wurzeln und das merkt man.

 

 

 

Die Kinder sind natürlich sehr aufgeweckt, haben ihre Trotzphasen und machen viel Quatsch, genau wie die Kinder im Colegio. Man merkt aber, dass diese Kinder viel behüteter aufwachsen und auch eine andere Erziehung erfahren. In vielen Dingen sind die „deutschen Kinder“ sehr verwöhnt und zieren sich manches zu tun, doch auf der anderen Seite sind sie auch sehr schlau und wenn es darauf ankommt, können sie sich meistens auch benehmen. Ich möchte auf keinen Fall die einen Kinder besser oder schlechter darstellen! Auf was ich aber hinaus möchte ist, dass all das von der Bildung abhängt. Diese Kinder, die hier in Chile leben, jedoch aus Deutschland kommen, gehen allesamt auf die „Deutsche Schule“ in Santiago, eine Schule mit deutschem Standard. Außerdem haben die Eltern dieser Kinder einen komplett anderen Bildungsstand als die Eltern unserer Schüler in La Florida.

 

 

Für uns als Freiwillige, die Einblick in beide Welten haben, ist das natürlich super interessant zu beobachten! Auf der einen Seite kann man sagen ist es hart zu sehen, dass die einen Kinder so behütet aufwachsen und sehr gute Zukunftschancen haben, während die anderen sehr wenig Zuneigung bekommen, wenig behütet aufwachsen und sehr schlechte Chancen auf eine gute Zukunft haben. Auf der anderen Seite ist es aber auch schön zu sehen, dass alle Kinder auf der Welt was Quatsch machen, Spielen und, und, und angeht, irgendwie doch gleich sind. 

 

 

Deswegen kann ich nur nochmal sagen, wie viel Spaß mir meine Arbeit hier bringt und wie gerne ich die Kinder lachen sehe. Auch wenn ich zusammen mit Gabriel und Fee den Kindern im Colegio nicht die perfekte Zukunft herzaubern kann, bin ich doch sehr froh ihnen bei der ein oder anderen Schwierigkeit beim Lesen und Schreiben helfen zu können und sie anhand von den kleinsten Kleinigkeiten doch ein wenig glücklicher zu machen und ihnen ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

 

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T O R R E S  D E L  P A I N E

Am 02. Januar 2017 machten Kathi und ich uns mit dem Flugzeug auf den Weg in den Süden von Chile, nach Punta Arenas. Von dort aus nahmen wir noch am gleichen Tag einen Bus nach Puerto Natales, wo wir eine Nacht in einem Hostel übernachteten. Eigentlich hatte wir vor direkt am nächsten Tag unsere Tour im Nationalpark Torres del Paine zu starten, doch da wir erst sehr spät nachts im Hostel eintrafen und am nächsten Morgen sehr früh hätten aufstehen müssen, beschlossen wir unsere Route erst einen Tag später zu beginnen.

 

Am 03. Januar schauten wir uns somit das kleine Städtchen Puerto Natales an und unternahmen eine Wanderung auf einen kleinen Hügel in der Nähe, von dem aus wir Blick aufs Wasser, die umliegende, bergige Landschaft und die Stadt hatten. Insgesamt ist die Gegend sehr touristisch. Die einzigartige Natur mit den vielen Seen und Bergen zieht Touristen aus aller Welt an. Außerdem ist sehr viel Land in Chile in Privatbesitz und man muss für jede Kleinigkeit Eintritt bezahlen. Auch für den kleinen Berganstieg mussten wir zahlen, doch dafür bekamen wir von dem alten Mann mit seinem Sohn, denen das Grundstück gehört, noch eine Tasse Kaffee und ein Marmeladenbrot.

 

Früh am nächsten Morgen konnten wir nun endlich unsere Tour im Nationalpark beginnen, die "W-Rote". Ein Bus karrte von Puerto Natales aus alle Touristen zum Eingang des Parkes, an dem man ersteinnmal Formulare ausfüllen musste und Informationen sowie eine Wanderkarte bekam. Anschließend fuhren wir mit einem Katamaran über den "Lago Pehoé" bis zu unserem ersten Übernachtungscamp "Paine Grande".

Es gibt kostenpflichtige und kostenlose Camps, die man aber unbedingt ca. zwei Monate vorher reservieren muss. Die kostenpflichtigen Camps sind sehr gut ausgestattet und dafür dass man sich mitten in einem Nationalpark befindet relativ luxeriös. Eine Nacht haben wir in einem kostenlosen Camp übernachtet, im Campamento Italiano, und man hat einen deutlichen Unterschied gemerkt. Es gab z.B. nur Plumsklos und keine Waschmöglichkeiten. Somit wurde das Wasser zum Kochen, Waschen und Trinken aus dem Bergbach direkt nebenan geholt. Mir persönlich macht es nichts aus für ein paar Tage so zu leben. Auf diese Art und Weise wird einem bewusst, was wir im normalen Alltagsleben eigentlich haben. Fließend Wasser aus dem Wasserhahn, ein festes Dach über dem Kopf und, und, und... Doch das Wasser hier im Süden ist einfach der Hammer! Es schmeckt super lecker, vor allem wenn man das Chlorwasser aus Santiago gewöhnt ist.

 

Kathi und ich waren täglich ca. neun Stunden unterwegs:  Wir sahen den "Glacier Francés", machten einen weiteren Aufstieg zum "Mirador Británico", von dem aus wir aufgrund schlechten Wetters leider nicht so eine gute Sicht hatten und natürlich bestaunten wir die Hauptattraktion am "Mirador Base Las Torres". Die Landschaft ist atemberaubend, doch die vielen Touristen machen meiner Meinung nach die Stimmung etwas kaputt. Durch strenge Regeln hat man es bis jetzt wirklich geschafft, dass der Nationalpark perfekt erhalten geblieben ist, doch die Massen an Amerikanern, Franzosen und Deutschen die zum Teil mit Flip-Flops versuchen den Berg zu erklimmen zerstören wie ich finde ein wenig den Zauber. Doch so ist es nun einmal... Der Park ist trotz Allem wunderschön!

 

~Ein türkisblauer See funkelt unter hohen, massiven mit Schnee bedeckten Bergen. Die grüne Uferlandschaft macht das Bild perfekt. Immer wieder hört man kleine Bächlein plätschern, die von den hohen Mächtigen Massiven herunterkommen. Junge Männer auf Pferden kommen einem ab und zu entgegengetrabt. Sie transportieren Gaskanister oder Ähnliches vom einem Camp ins andere. Der Wind zerzaust einem das Haar, die Sonne kitzelt in der Nase, bringt einen zum schwitzen. Doch auch der Regen und viele Wolken lassen die Landschaft manchmal sehr düster und geheimnisvoll erscheinen.

Mal läuft man auf einer weitläufigen graslandschaftähnlichen Ebene und sieht in weiter Entfernung "Guanakos" (Lamas), mal schlängelt sich ein enger Pfad, von viel Gebüsch und niederen Bäumen umgeben, am See entlang. Fast immer hat man Sicht auf einen der vielen Seeen. Für mich waren sie das, was die Landschaft so bezaubernd gemacht hat. So rein, unberührt und erfrischend! Einfach wundervoll!

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M I  C U M P L E A Ñ O S  Y   A Ñ O  N U E V O  E N  V A L P A R A Í S O

Da um die Weihnachts- und Neujahrszeit die meisten Freiwilligen frei haben, hatten wir für einige Tage Besuch von vielen anderen Freiwilligen, die wir von unseren Organisationen kennnen. Sie arbeiten unter anderem in Buenos Aires, Montevideo und Asunción. Somit war unser kleines rotes WG-Haus so voll und laut wie noch nie, während der Zeit, die wir hier nun schon leben.

Meinen Geburtstag haben wir also mit voller Bude, einem Asado und viel Tanz reingefeiert. Es war ein sehr schönes Fest und gleichzeitig auch endlich unsere erste große WG-Party. Wie gut, dass wir das nun endlich mal geschafft haben!

Am nächsten Tag machten wir uns alle gemeinsam auf den Weg nach Valparaíso ans Meer. Valparaíso ist bekannt für das größte und schönste Feuerwerk in Lateinamerika, und das war es tatsächlich! Nachdem wir alle gemeinsam mit den Hostelbesitzern gegessen hatten setzten wir uns auf eine Mauer auf einen der vielen "Cerros" (Hügeln) und genossen das Feuerwerk, dass sich die ganze Küste entlangzog. Es war bezaubernd und sehr beeindruckend wie die verschiedensten Formationen und Farben am Himmel auflechteten und in der Dunkelheit über dem Meer und Teilen der Stadt verschwanden. Ein toller Start ins Jahr 2017!

Nach diesem wundervollen Spektakel zogen uns die Massen in die Straßen in denen gefeiert wurde. Unsere Gruppe, die wirklich sehr groß war löste sich nach und nach auf und mit ein paar wenigen verbliebenen tanzte ich Wort wörtlich in den Morgen hinein. Zum krönenden Abschluss schauten wir uns noch den Sonnenaufgang auf der Mauer an, wo wir die Nacht begonnen hatten. Maravillioso!

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N A V I D A D  E N  U R U G U A Y

Weihnachten, das Fest, welches ich sonst immer sehr traditionell mit meiner Familie gefeiert habe, habe ich nun zum erstem Mal in einem anderen Land und auf etwas andere Weise gefeiert. Ich kann trotzdem sagen, dass ich es mit einem Teil meiner Familie gefeiert habe, nämlich in Uruguay bei Irma, der Cousine meiner Oma.

 

 

 

                                                                                              

Natürlich habe ich so auch viele weitere Verwandte kennengelernt, die ich davor nicht kannte und meine Familie hat sich für mich in diesem Moment ein kleines bisschen erweitert. Da Irma aus Deutschland kommt, war der Ablauf an Heiligabend sehr ähnlich wie der unsere. Abends um sieben ging es in die deutsche Gemeinde nach Montevideo in den Gottesdienst, danach gab es leckeres Essen mit der ganzen Familie und anschließend die Bescherung. Der einzige Unterschied war, dass es in Uruguay an Heiligabend um Mitternacht ein großes Feuerwerk gibt und die Jugendlichen und Erwachsenen richtig wild feiern gehen. Ich persönlich finde diese Art Heilig Abend zu feiern nicht sehr schön. Schließlich ist dieser Abend heilig und sehr besonders. Ich finde, dieser Abend ist ein Abend der in Ruhe und mit der Familie gefeiert wird, so wie wir es gemacht haben. Das ist eben die andere Kultur.

 

Trotzdem hatte ich sehr schöne Weihnachten und habe mich wie ein Teil der Familie gefühlt, der ich ja auch bin.

Mit der engen Familie ist es jedoch trotzdem immer am Schönsten!

 

 

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Vorweihnachtszeit im Colégio

Die letzten Wochen in der Schule vergingen wie im Flug! Alle „pruebas“ (Klassenarbeiten) wurden geschrieben, Ausflüge wurden unternommen und Feste wurden gefeiert. Dass nun auch bald Weihnachten ist, vergessen wir leider immer wieder… Zwar werden fleißig Weihnachtslieder gesungen, Geschenke verteilt und auch Plätzchen haben wir schon gebacken. Doch bei einer Temperatur von annähernd 40 Grad kann man einfach nicht richtig in Stimmung kommen.

Doch nun möchte ich euch von den Ereignissen der letzten Wochen im Colégio  berichten:

 

L A  P I S C I N A  E N  P I R Q U E

Am vierten Dezember machten wir mit der dritten Klasse einen Ausflug in ein Freibad in die ländliche Gegend von Santiago, nach Pirque.

Typisch chilenisch warteten wir alle, also Schüler, Eltern und Lehrer, erst einmal eine gute Dreiviertelstunde auf den Bus, den man vergaß zu bestellen. Doch umso größer war die Freude, als der Bus ankam und wir den Ausflug beginnen konnten.

Nach einer Stunde kamen wir auf dem weitläufigen Gelände mit einem relativ kleinen Schwimmbecken, jedoch vielen Sitzmöglichkeiten, an. An dieser Stelle die Information, dass Chilenen im Laufe des Tages sehr oft essen. Zuerst haben wir also gefrühstückt, anschließend gab es „pollo“ (Hühnchen) mit Salaten und ca. 1 ½ Stunden später „completos“ (Brötchen mit einer Wurst, Avocado, Ketchup, Mayo und manchmal Senf) zum „once“. Once ist eine kleine Mahlzeit zwischen dem Mittagessen und dem Abendessen. Die Kinder und ich verbrachten die meiste Zeit im Wasser. Doch da es sehr heiß war und die Sonne wahnsinnig stark schien, kamen wir fast alle, trotz Sonnencreme, mit einem Sonnenbrand nach Hause.

Mir hat der Ausflug super gut gefallen, da ich so auch einmal die Eltern der Kinder näher kennenlernen konnte und mit den Kindern außerhalb der Schule Zeit verbringen konnte. Schließlich werde ich sie nun für zwei Monate nicht mehr sehen!!

L O S  N I Ñ O S  D E L  C O L É G I O  A L E M Á N

 

Am vorletzten Schultag bekam das Colégio Besuch von Schülern der Deutschen Schule in Santiago. Zusammen haben wir Weihnachtslieder gesungen, die sechste Klasse spielte ein kurzes Theaterstück vor und jedes Kind von „Pre-Kinder“ bis zur zweiten Klasse bekam ein Geschenk, überreicht von den deutschen Schülern. Anfangs fand ich es sehr komisch, wie die „deutschen, weißen“ Schüler unseren Schülern die Geschenke überreichten. Doch im Nachhinein war es doch sehr schön! Unsere Schüler haben sich sehr gefreut und auch die anderen Schüler hatten Spaß die Geschenke zu überreichen. Die Unterschiede der Schulen sowie der Schüler sind selbstverständlich sichtbar. Doch es ist schön, dass ein Austausch stattfindet und dass dieser auch funktioniert.

 

D E R  L E T Z T E  S C H U L T A G – „G U E R R A  D E  A G U A“

 

Am letzten Schultag findet traditionell immer eine riesen Wasserschlacht statt. Sogar zwei Wasserrutschen und ein Fußballfeld mit Seifenboden waren aufgestellt. Von ungefähr neun bis zwölf Uhr war also die ganze Schule beschäftigt sich gegenseitig nass zu machen. Und wenn ich sage die ganze Schule, dann meine ich das auch wirklich! Lehrer, Schüler, Putzpersonal, Sekretärin, … Alle!

 

Einfach genial!

 

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S A N T I A G O – E I N E  S T A D T  U M G E B E N  V O N  B E R G E N

Immer wieder bringt mich diese Stadt zum Staunen!

 

Am Sonntag dem 04. Dezember wache ich morgens auf und merke, dass irgendetwas anders ist. Nicht wie sonst scheint die Sonne in unser Zimmer, sondern es ist ungewöhnlich grau. „So ein Mist!“, denke ich mir. Ausgerechnet an dem Tag, an dem Gabriel, unser kolumbianischer Freund David und ich eine Wanderung in der Umgebung machen wollten, ist das Wetter schlecht… Doch trotzdem machten wir uns auf den Weg, und es hat sich gelohnt!

 

Bei sehr bewölktem Himmel starteten wir unsere Tour am anderen Ende der Stadt. Im Reichenviertel „Vitacura“. Wieder einmal konnte man die extremen Unterschiede von Armut und Reichtum in dieser Stadt beobachten. Die Straße, die uns zum Anfangspunkt der Wanderung führte war breit, von mächtigen Bäumen und Palmen eingerahmt und die Häuser waren eigentlich keine Häuser, sondern Schlösser.

 

Nach ungefähr zwei Stunden befanden wir uns auf dem 1638 Meter hohen „Cerro Manquehue“. Noch immer konnte man nichts von der Stadt und der restlichen Umgebung sehen. Also setzten wir uns auf einen Felsvorsprung, aßen „Pan con palta“ (Brot mit Avocado) und warteten.

 

Und tatsächlich: Nach ca. einer halben Stunde verzogen sich die Wolken und wir hatten eine fantastische Sicht auf das Hochgebirge im Norden von Santiago und auf eine von Kakteen gespickte Landschaft, die sich den Hügel hinunterzog. Nachdem wir diese Aussicht einige Zeit genossen haben, gingen wir auf die andere Seite des Hügels und erblickten ein Meer von Hochhäusern unter uns. Das höchste Gebäude Südamerikas, der „Gran Torre“, ragte stolz aus diesem Meer heraus.

 

Wir alle konnten uns einfach nicht satt sehen an dieser Aussicht. Somit saßen wir einige Zeit nur da und genossen den Anblick Santiagos.

 

Was mich so fasziniert ist, dass hier auf relativ kleinem Raum Stadt und Natur frontal aufeinanderprallen. Santiago ist eine Siebenmillionenstadt, die Luft ist schlecht und es gibt wahnsinnig viele Hochhäuser. Doch trotzdem ist man in sehr kurzer Zeit in der völligen Natur, mit besserer Luft und einer Vielzahl an Pflanzen.

 

Es ist eine Stadt umgeben von Bergen…

 

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Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend / Meine Straße, mein Zuhause, mein Block / Meine Gedanken, mein Herz, mein Leben, meine Welt … (Text: Sido)

Avenia Santa Raquel - Mein täglicher Weg zum Colegio. Als ich heute von der Schule nach Hause gelaufen bin, ist mir mal wieder bewusstgeworden, in was für einer Gegen wir eigentlich wohnen und arbeiten.

 

 

Ich verlasse das Schulgelände und laufe ein kurzes Stück auf einer staubigen Straße. Neben mir rote, zweistöckige Sozialbauten. Zwischen den Häusern ist nur wenig Platz und die Treppen scheinen sich zu kreuzen. Aus einigen Häusern kommt Reggeaton-Musik und die Balkone und Eingänge sind vollgestellt und behangen mit allem möglichem Krimskrams. Am Supermarkt „Cuentas“ vorbei, biege ich schließlich rechts in die Avenia Santa Raquel ein. Wie in den meisten Straßen unseres Viertels kommt man alle zehn Meter an einer „Tienda“ (einem Geschäft) vorbei. Es werden Gemüse, Obst, andere Lebensmittel und Haushaltswaren verkauft. Man findet jedoch auch immer wieder „Vulcanizaciones“ (Autowerkstätten) oder kleine, vollgestellte und dunkle Läden in denen Handwerkssachen und alle möglichen Elektronikgeräte verkauft werden.

 

Von der Avenia Santa Raquel gehen viele kleine Nebenstraßen ab. Die einen relativ breit mit recht schönen Häusern und Vorgärten, die anderen jedoch schmal, verstaubt und heruntergekommen. An diesen Unterschieden kann man sehen, dass man eigentlich nicht wirklich sagen kann, ob La Florida nun ein armes oder reiches Viertel ist. Natürlich ist es im Verhältnis zu Deutschland sehr arm, aber insgesamt ist es hier doch sehr gemischt.

 

Ich fühle mich mittlerweile richtig wohl in La Florida und lebe sehr gerne hier! Doch was mich immer wieder zum Nachdenken bringt sind die Menschen.

 

Auf unserem täglichen Weg zum Colegio trifft man mit der Zeit immer die gleichen Menschen und auch auf den Elternabenden meiner Klasse und auf Schulveranstaltungen habe ich mich nun schon öfters mit den Eltern der Kinder unterhalten. Sie kennen zu lernen und ein wenig mehr nach zu vollziehen wie sie mit ihren Kindern, also meinen Schülern, leben, ist wahnsinnig interessant. So lerne ich meine Klasse noch besser kennen und kann in schwierigen Situationen manches vielleicht besser verstehen.

 

Einen anderen Menschen sehen wir jeden Tag. Jeden einzelnen Tag steht ein Mann an der Kreuzung zur Avenia Santa Raquel und vertreibt sich seine Zeit. Manchmal putzt er den wartenden Autos die Scheiben, doch meistens läuft er einfach nur hin und her. Die meiste Zeit trägt er kein Oberteil und wie wir vermuten besitzt er kein zu Hause. Natürlich wissen wir nichts über diesen Mann, nichts über sein Leben und, und, und… Doch man kann ihm ansehen, dass es ihm sehr schlecht geht und er geistig schon lange nicht mehr sehr anwesend ist.

 

Wenn man die Avenia Santa Raquel entlangläuft, sieht man viele Menschen die genauso verwahrlost und fertig aussehen. Man könnte sagen, das Leben in ihrem Viertel und die Verhältnisse sind ihnen ins Gesicht geschrieben. Jeden Tag begegnen wir diesen und vielen anderen Menschen und mittlerweile ist das alles irgendwie zur Normalität geworden. Mit der Zeit fängt man an über all das hinwegzusehen. Die staubigen Straßen, das Leben in den Sozialbauten und auch die Armut der Menschen. Ob es gut oder schlecht ist, darüber hinwegzusehen, weiß ich nicht…

Wir als Freiwillige fallen vor allem in unserem Viertel sehr auf und das wird sich auch nicht ändern. An die Blicke aus den Autos heraus und von den Menschen auf der Straße hat man sich mittlerweile schon gewöhnt. Als Frau ist es jedoch manchmal schon sehr unangenehm des Öfteren Pfiffe oder Kommentare von Männern über sich ergehen zu lassen. Doch das ist ein anderes Thema… Was ich damit sagen will ist, dass wir immer auf irgendeine Art und Weise Fremdkörper in dieser Gesellschaft darstellen werden, egal wie gut wir uns integriert haben.

 

Doch umso schöner ist es zu sehen, dass z.B. die Kinder mit denen wir arbeiten all das gar nicht mehr wahrnehmen. Natürlich sind wir anders, doch wir haben uns alle super gut aneinander gewöhnt.

 

Auf irgendeine Art und Weise sind wir eben doch alle gleich.

 

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Die "L A  F L O R I D A - W G"

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Mi primero temblor

Der Boden fängt an zu vibrieren, alle schauen sich für einen kurzen Moment fragend an und schon fängt alles ein wenig an zu wackeln. Tatsächlich... Am 04.11.2016 haben wir unser erstes kleines Beben (temblor) in Chile erlebt.

Gemütlich saßen Fee, Gabriel und ich mit ein paar chilenischen Freunden beim Asado beisammen als es passierte. Obwohl das Beben nur sehr schwach war (Stärke 5.0) wurden sofort die chilenischen Familien angerufen um zu fragen ob alles in Ordnung ist.

Mal schauen, wann wir unser nächstes Beben erleben...

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L A  B E L L E Z A  Y  L A  P O B R E Z A – V A L P A R A Í S O

Schon zwei Mal war ich nun in der mit dem Bus nicht weit entfernten, am Meer gelegenen Stadt VALPARAÍSO. Unsere Mitfreiwillige Sarah arbeitet dort und wohnt im nahe gelegenen Ort VIÑA DEL MAR. Eine gute Möglichkeit also einmal aus der riesigen Metropole herauszukommen und ein wenig Meeresluft zu schnuppern.

 

Valparaíso ist auf insgesamt 42 „Cerros“ (Hügeln) aufgebaut und eine wahnsinnig bunte Stadt. An fast jeder Hausfassade findet man Graffities und jedes Haus hat eine andere Farbe. Kleine, schön eingerichtete Cafés und Läden findet man im Gegensatz zu Santiago ebenfalls an jeder Ecke. All das hat mir bei meinen Besuchen immer sehr gut gefallen! Doch es gibt auch eine Kehrseite…

 

Miguel, ein Arbeitskollege von Sarah und der Pastor der Kirchengemeinde Santa Cruz in Valparaíso, nahm uns einen Abend zu einer Veranstaltung mit, auf der alle Menschen die in Valparaíso auf der Straße leben zusammenkommen, essen und den Nationalfeiertag Chiles (el dieciocho) nachfeiern. Das Treffen fand am Rande eines Parks statt, direkt neben dem Regierungssitz Chiles. Nun mag man sich fragen warum neben dem Park und nicht im Park. Und genau das haben wir auch Miguel gefragt. Seine Antwort: Valparaíso ist eine der ärmsten Städte Chiles. Es gibt viele Obdachlose, mit dem Elend kommt ein großer Alkohol- und Drogenkonsum dazu und all das sieht die Regierung nicht gerne. Es gibt Organisationen, die versuchen zu helfen, doch die Regierung scheint das Problem ganz einfach zur Seite zu schieben, bzw. von sich abzugrenzen. Somit wird ein sonst sicherlich sehr schöner Park einfach nicht genutzt und stattdessen eine Mauer aufgestellt, die Menschen ohne Zuhause sehr ersichtlich ausgrenzt.

 

Ein Grund, warum es so viele Menschen ohne Arbeit und ohne Zuhause gibt, die in Armut leben, ist das Bildungssystem in Chile. Um eine gute Bildung zu erfahren muss man sehr viel Geld zahlen. Und da die meisten Menschen dieses Geld nicht besitzen, haben sie auch nicht die Chance auf einen guten Beruf. Ein Teufelskreis also. Miguel erzählte uns auch, dass es durchaus junge Leute gab, die es bis auf die Uni geschafft haben, nach einiger Zeit jedoch leider wieder auf die schiefe Bahn gelangt sind und somit wieder auf der Straße leben.

 

Mal wieder merke ich, wie gut es uns in Deutschland geht! Kostenlose Bildung… Einfach alle haben die Chance eine gute Bildung zu erfahren, egal aus welchen Verhältnissen man stammt.

 

Und in Valparaíso prallen die Schönheit der Stadt und die Armut der Menschen frontal aufeinander!

 

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B U E N O S  D Í A S  T I A  –  E L  C O L E G I O  B E L É N  O‘ H I G G I N S

Die ersten drei Arbeitswochen sind nun geschafft. In diesem Zeitraum waren wir hauptsächlich damit beschäftigt uns die verschiedenen Klassen und Fächer im Colegio anzuschauen, damit wir selbst mitentscheiden konnten wo wir am besten reinpassen. Doch meiner Meinung nach ist es sehr schwierig in einer so kurzen Zeit eine Entscheidung wie diese zu treffen, da man sich schließlich an alles erst einmal gewöhnen muss. Deshalb waren Gabriel, Fee und Ich sehr froh und auch ein wenig stolz, als wir endlich unsere eigenen Stundenpläne in den Händen hielten.

Bis zum Ende des Schuljahres (Dez. ‚16) werde ich Tia Maria-José in der dritten Klasse begleiten. Alle Lehrerinnen und Lehrer werden hier Tia und Tio, also Tante und Onkel genannt. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich in dieser Klasse arbeiten darf, da es mir dort in den ersten Wochen super gut gefallen hat. Laut der Lehrer in der Schule sind die Schüler in der dritten Klasse immer sehr wild und desordenado (unordentlich/ungeordnet). Das kann ich auf jeden Fall bestätigen, doch ich denke es kommt immer darauf an, wie man mit ihnen umgeht. Tia Maria-José zum Beispiel hat meiner Meinung nach ein super gutes Verhältnis zu den Niños. Sie ist streng, jedoch liebenswürdig und die Schüler sitzen, zumindest meist, auf ihren Plätzen.

Unser Direktor Louis, der schon sehr lange an der Schule ist, teilte uns am Anfang mit, dass er in seiner Zeit alles erlebt hat. Es gibt viele wunderschöne Ereignisse im Colegio, aber natürlich auch viele Schwierigkeiten. Die meisten Kinder kommen aus armen Verhältnissen und hatten manchmal auch schon Erlebnisse, die nicht für Kinderaugen bestimmt sind, die eigentlich nicht einmal für Erwachsene gut sind. Somit werden die kleinsten Probleme, wie zum Beispiel der Streit um einen Stift, meist mit viel Körpereinsatz gelöst, sprich einer kurzen Prügelei.

Da es in den Pausen auch öfters zu Konflikten kommt, die bei Kindern natürlich normal sind, diskutieren die Tias und Tios mit der Klasse darüber und versuchen das Problem zu lösen. Ich finde es nicht immer gut in den Streit von Kindern einzugreifen, da sie schließlich lernen müssen, selbst Lösungen zu finden. Doch in diesem Fall finde ich ist es sehr gut darüber zu reden, da somit die richtigen Werte und Verhaltensweisen von den Tias und Tios aufgezeigt werden, die sie so von zu Hause vielleicht nicht kennen.

Meine Aufgabe ist es die Lehrer zu unterstützen, indem ich schaue, dass alle ihre Aufgaben erledigen, mich um die Technik kümmere, den Kindern bei den Aufgaben helfe und allgemein für mehr Ordnung sorge. Natürlich werden auch hier und da die neusten Zaubertricks ausgetauscht, es werden Klatschspiele gespielt und Ca-Chi-Pu, also Sching-Schang-Schong, gespielt. Interessanterweise ähneln diese Spiele alle den Spielen, die man in Deutschland auch im Kindergarten und in der Grundschule spielt.

Anfangs habe ich sehr viel beobachtet und war eher passiv im Unterricht dabei, doch mittlerweile kenne ich die Schüler schon besser, weiß wer mehr oder weniger Schwierigkeiten beim Lernen hat und weiß somit wo ich helfen kann. Natürlich gewöhnen sich die Schüler auch an mich und ich freue mich immer sehr, wenn ein „ Tia, aiudame!“ (Tia, hilf mir!) kommt oder ich ein selbstgemaltes Bild mit der Aufschrift „Para Tia Ana“ (Für Tia Anna) bekomme.

Auch hier in der Schule kommt wieder die andere Mentalität zum Vorschein. Zur Begrüßung und zum Abschied bekommt man als Tia und Tio fast immer ein Küsschen auf die Backe. Egal ob von oben bis unten mit Saft verschmiert oder nicht. Insgesamt werden wir vor allem als Freiwillige oft umarmt, was manchmal auch daran liegt, dass die Kinder zu Hause vielleicht nicht diese Zuneigung bekommen. Das ist super schön, doch man muss aufpassen, da es schon einige Male vorkam, dass Lehrer wegen mutmaßlicher Misshandlung angezeigt wurden. Meistens steckt jedoch nichts dahinter und Eltern erhoffen sich mit einer solchen Aktion nur Geld.

Was mir an der Schule hier in Chile super gut gefällt ist, dass die Schüler schon im Pre-Kinder, also mit ca. 4/5 Jahren tanzen lernen.

 

Cueca & 18. September

Cueca ist einer der Nationaltänze Chiles. Die Frauen tragen schöne mittellange bunte Kleider mit schwarzen Schuhen und die Männer Stiefel mit Sporen, einen Poncho und einen Hut. Als Accessoire dient ein weißes Tuch, das herumgewirbelt wird und ein Teil des Tanzes besteht darin, dass man auf den Boden stampft. Ich finde es sieht ein bisschen aus wie ein Spiel eines verliebten Pärchens. Die Wochen vor dem „Dieciocho“ (18. September) wurden jeden Tag die verschiedensten Tänze auf dem Schulhof eingeübt. Meine Klasse hat zum Beispiel Polka eingeübt. Einfach zuckersüß!

Der 18. September ist Nationalfeiertag in Chile und wird sehr groß gefeiert. Um den 18. gibt es viel „Asados“ (gemeinsames Grillen), typisch chilenische Spiele werden gespielt und natürlich wird viel gegessen, getrunken und getanzt. Schon an unserem ersten Tag in der Schule waren die Klassenzimmer mit Girlanden geschmückt, aber auch viele Straßen waren mit Flaggen verziert und im Supermarkt gab es etliche Sonderangebote.

Da die Schule über die Feiertage geschlossen war, sind mein Mitbewohner Gabriel und ich am Donnerstag den 16. September mit dem Fernbus nach Valdivia gefahren, um dort zusammen mit Kathi, die auch in Santiago wohnt, unsere Mitfreiwillige Cara zu besuchen.

N U E S T R O  V I A J E  A  V A L D I V I A

Es ist kalt und verregnet als wir morgens um neun Uhr in Valdivia am Busbahnhof ankommen. Die zehnstündige Fahrt war sehr angenehm, da man die Sitze sehr weit zurückstellen kann und somit sehr gut schlafen kann. Wir haben so gut geschlafen, dass man fast sagen könnte wir wurden von Santiago nach Valdivia gebeamt. 

 

Mit dem Taxi fahren wir durch das etwas kleinere Städtchen zu Caras Haus. Die Häuser erinnern sehr an amerikanische, schwedische aber auch deutsche Häuser. Viele deutsche haben sich in der Vergangenheit vor allem im Süden Chiles angesiedelt, und genau das spiegelt sich auch in so manchen Häusern wieder oder im valdivianischen Bier „Kunstmann“ mit dem Werbeslogan „…das gute Bier“. In den Straßen riecht es nach verbranntem Holz, da hier viel mit dem Ofen geheizt wird, und es ist wenig los. Sehr gegensätzlich zu Santiago, aber sehr angenehm.

 

Nachdem wir bei Cara gefrühstückt haben schauen Gabriel und ich uns ein bisschen in der Stadt um, während Cara noch in ihrem Projekt arbeitet. Zufällig kommen wir an einer Art Parade vorbei, wahrscheinlich für den „Dieciocho“, und natürlich wird Cueca getanzt. Wir laufen weiter an den Fluss „Río Callecalle“, der im Gegensatz zum „Río Mapocho“ in Santiago sehr schön ist. Kleine Touristenboote schaukeln im Wasser und die verschiedensten Vögel, unter anderem Pelikane, bedienen sich am Fisch, der auf der Feria direkt am Ufer verkauft wird. Mal wieder kann ich sagen, dass diese Ferias einfach zum reinlegen sind. Obst, Gemüse, Fisch, Gewürze, … Alles in Hülle und Fülle und schmeckt einfach super!

 

Mit einer der Attraktionen in Valdivia sind die Seelöwen, die überall im und am Wasser aufzufinden sind. Wenn ich ehrlich bin sind es nicht unbedingt meine Lieblingstiere, doch es ist durchaus interessant zu beobachten wie sie einfach nur daliegen, nichts tun und sich ab und zu etwas ankeifen. An einer Stelle, wo die Seelöwen immer liegen lernen wir Paula aus Berlin kennen. Sie ist auch für ein Jahr in Chile und wir beschließen abends zusammen mit ihr und einem Arbeitskollegen von Cara was trinken zu gehen. Natürlich gibt es Pisco und chilenisches Bier.

 

Am nächsten Morgen holen wir Kathi vom Busbahnhof ab, frühstücken kurz und machen uns mit dem Auto auf den Weg in die Natur. Manuel, Caras Arbeitskollege, zeigt uns den „Parque Oncol“ und zahlreiche, wunderschöne Strände. Als wir das erste Mal das Auto verlassen um die Aussicht auf einen schönen Fluss zu genießen, merken wir erst wie gut die Luft ist. Es tut super gut mal wieder reine Luft einatmen zu können, nicht die schmutzige Smog-Luft aus Santiago.

 

Unsere Wanderung auf einen Berg im Parque Oncol war wunderschön. Doch von der Aussicht auf Vulkane und das Meer war leider nichts zu sehen außer Nebel.

 

 Zu den Stränden kann ich wirklich nicht viel sagen, außer ein paar wenige beschreibende Worte: traumhaft schön, Natur pur, maravilioso!

 

Am Ende des Tages gehen wir in ein kleines Dorf am Meer, namens „Las Nieblas“, um Enpanadas zu essen und einen wunderschönen Sonnenuntergang am Strand zu beobachten. Zur gleichen Zeit findet wieder ein fest für den Dieciocho statt. Es gibt also viele Essensstände und es wird getanzt. Auch Kathi und ich haben es geschafft die Tanzfläche zumindest für kurze Zeit zu betreten. Eine Tanzgruppe aus Patagonien tritt auf und fordert immer wieder Personen aus dem Publikum zum Tanz auf. #SuperStimmung

 

Abends kochen wir gemeinsam und sitzen in einer gemütlichen Runde zusammen und quatschen. Man muss ja schließlich fit sein für den Dieciocho! ;)

 


Gut ausgeschlafen machen wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zur Fonda im Parque Saval. Wieder laufen wir am Markt direkt am Ufer des Río Callecalle vorbei, überqueren den Fluss und betreten die Halbinsel von Valdivia, auf der sich auch die Universidad Austral de Chile befindet. Mit einer großen Menschenmasse treibt es uns zum Gelände wo die Fonda stattfindet. Kurzzeitig fühlten wir uns ein bisschen wie auf einem Festival. Auf dem Gelände waren zwei große Wiesen, auf denen einige Leute flanierten oder Kinder ihre Drachen steigen ließen. Am Rand waren Schießstände aufgebaut, an denen auch Gabriel sein Glück versuchte, und kleine Festzelte mit Essen und Trinken, vergleichbar mit dem Wasen. Am Ende des Geländes waren weitere Essensstände und ein kleiner Souvenirmarkt aufgebaut. Mit Bier und dem typisch chilenischen Getränk „Terremoto“ (Erdbeben) setzten wir uns auf die Wiese und genossen die Sonne. In Chile ist es verboten auf öffentlichen Plätzen oder auf der Straße Alkohol zu trinken. Nur diese kleine Aktion, mit Freunden auf der Wiese zu entspannen und was zu trinken, war also mal wieder eine kleine Erinnerung an meine schöne Schulzeit in Stuttgart.

Anschließend sind wir noch über den Souvenirmarkt geschlendert, sind dann aber auch relativ schnell wieder nach Hause gegangen. Ehrlich gesagt waren wir etwas enttäuscht vom „Dieciocho“, da wir uns alles etwas belebter und bunter vorgestellt hatten. Doch sicher ist es von Ort zu Ort unterschiedlich und es war trotzdem interessant zu sehen, was es für traditionelle Tänze, Gerichte, etc. gibt.

Zu Hause haben wir gemütlich zusammen gekocht und abends sind wir dann natürlich noch mit anderen Freiwilligen aus Valdivia feiern gegangen.

Am nächsten Morgen haben wir ausgiebig Ausgeschlafen und kurz bevor wir gegangen sind noch eine Bootstour gemacht. Leider war das Wetter nicht so gut, aber ein ganz passender Abschluss war es auf jeden Fall. Übrigens kreuzen sich in Valdivia drei Flüsse: Río Valdivia, Río Callecalle und Río Cruces.

So. Nun habe ich mal wieder ziemlich viel geredet und bin trotzdem im Zeitverzug. Naja…

Ich freue mich immer über Rückmeldungen und hoffe bald wieder ein Update geben zu können.

Hasta Luego!

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D I E  K L E I N E N  D I N G E  I M  L E B E N,  D I E  D A S  L E B E N  L E B E N S W E R T  M A C H E N.

Der Blick auf die Anden, an dem wir uns jeden Tag aufs Neue erfreuen :)
Der Blick auf die Anden, an dem wir uns jeden Tag aufs Neue erfreuen :)

Am einen Tag fällt der Strom vier Mal aus, dann funktioniert das Gas mal wieder nicht, die Lampe in der Küche ist komplett kaputt und im Bad funktioniert sie nur, wenn sie Lust darauf hat. Die Waschmaschine ist verstopft, das Fahrrad hat einen Platten, der Bus kommt wann er will und von der Stadt bis nach Hause fährt man, egal um welche Uhrzeit, nun mal eine Stunde oder mehr. All das kann super nervig sein, ist aber eigentlich überhaupt nicht schlimm. In den letzten Wochen haben wir alle gelernt, alles ein wenig lockerer zu sehen. Erst gestern, als wir vom Einkaufen nach Hause gelaufen sind weil der Bus nicht kam, haben wir beschlossen, kommenden Samstag lecker zu brunchen. Der Gedanke an Pfannkuchen mit Blaubeeren von der Feria hat unser Gute-Laune-Barometer gleich einmal von Null auf Hundert katapultiert. Da es nachts sehr kalt ist und wir keine Heizung haben, ist es immer etwas qualvoll die Dusche zu betreten. Doch man freut sich jedes Mal, wenn man einen Tag erwischt, wo nicht nur lauwarmes bzw. kaltes Wasser aus dem Duschkopf kommt, sondern auch einmal richtig heißes. Dinge, die mich anfangs wahnsinnig gestört haben, interessieren mich gar nicht mehr so sehr. Man gewöhnt sich an alles und es ist immer wieder schön zu bemerken, wie glücklich einen die kleinen Dinge des Lebens machen können.

 

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¡ H O L A  C H I C A S  Y  C H I C O S !

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht genau wo ich anfangen soll zu erzählen. Innerhalb der ersten 10 Tage hier in Santiago sind wahnsinnig viele Eindrücke auf mich eingeprasselt, ich habe die verschiedensten Menschen kennengelernt und mich schon ziemlich gut an das Leben in der WG gewöhnt.

 

Direkt am Tag unserer Ankunft begann unser Einführungsseminar zusammen mit anderen Freiwilligen von anderen Organisationen. Unsere Ansprechpartner Claudi und Alexander sind super nett. Sie haben uns über die Geschichte und die Arbeitskultur in Chile aufgeklärt und uns die Gefahren der sogenannten „Araña de Rincón“ (Eckenspinne) aufgezeigt. Außerdem sind sie mit uns zu sämtlichen Ämtern gegangen, um unter Anderem unseren chilenischen Pass zu beantragen. Nachdem wir ungefähr vier Stunden dort verbracht hatten, haben wir bei gutem Wetter gleich einen ersten Ausflug zum „Cerro Santa Lucia“ gemacht. Von dort hat man einen super Ausblick auf die Stadt!

W G

Unsere WG befindet sich im Stadtviertel „La Florida“, im Süd-Osten von Santiago. Ein kleines rotes Haus mit Innenhof, zwei Einzelzimmern, einem Zweierzimmer, zwei keinen Bädern einer Miniküche und einem Wohnzimmer. Außerdem besitzen wir einen super süßen WG-Hund namens Pisco, der uns schon bei unserer Ankunft schwanzwedelnd begrüßte. Egal ob wir einkaufen gehen oder auf dem Weg zur Metrostation sind, Pisco ist immer unser Begleiter. Und noch für alle die es nicht wissen: Pisco ist ein typisch chilenisches, alkoholisches Getränk. Super lecker und gerne in Form von Piscosour getrunken.

Letzte Woche hat sich Johann bei uns vorgestellt. Er kümmert sich um uns Freiwillige und um das Haus. Mit ihm haben wir eine Runde durch unser Viertel gedreht, er hat uns gezeigt wo wir am besten einkaufen, hat uns bei Antonio dem Ladenbesitzer bei uns um die Ecke vorgestellt und natürlich waren wir auf der F E R I A Obst und Gemüse einkaufen. Das reinste Paradies! Und man bekommt wirklich alles dort. Vom Fisch, zum Toilettenpapier, bis hin zu Fahrradzubehör.

M E T R O F A H R T E N

Metro zu fahren ist in Santiago schon ein Erlebnis, aber es kann auch wirklich anstrengend sein. Es gibt nur fünf Linien und somit kann man sich sehr einfach zurechtfinden. Zur Rush-Hour sind die Bahnen so voll, dass viele Menschen wie in einer Sardinendose eingequetscht an den Scheiben kleben. Also für Menschen mit Berührungsängsten oder Platzangst könnte eine Fahrt etwas schwierig werden. Außerhalb dieser Zeit preisen Verkäufer ihre Ware an. Meistens sind das Süßigkeiten wie zum Beispiel die superleckeren „Super8“. Es wurden aber auch schon Reisezahnbürsten oder Taschenlampen angepriesen. Was mir persönlich am meisten gefällt, ist die Musik. Die unterschiedlichsten Musiker steigen in die Metro, haben einen Lautsprecher mit Mikrofon bei sich und präsentieren ihre Musik. Und ich muss sagen, dass mir vieles wirklich gut gefällt!

F R E I Z E I T

Mit den anderen Freiwilligen machen wir nach unserem Sprachkurs, den wir noch bis nächste Woche Donnerstag haben, immer wieder Ausflüge.  Gestern zum Beispiel waren wir auf einem Markt der sich B I O B I O nennt. Hier kauft man allerdings nicht Biogemüse, sondern Klamotten, Möbel, Essen, und, und, und… Kurz gesagt: es gibt einfach alles. Es wurden sogar kleine Hundewelpen verkauft, was ich sehr absurd und abschrecken fand. In den Hallen am Anfang des Geländes findet man viele Markenklamotten (ob diese original sind weiß man nicht wirklich) und weiter hinten auf dem Gelände wird es mehr zu einem Flohmarkt, auf dem viele alte Sachen verkauft werden.

Natürlich haben wir auch schon Einblicke in das Nachtleben in Santiago bekommen. Nachdem wir zum Beispiel letzten Samstag mit Héctor und Mylene bei uns in der WG chilenische Spezialitäten gekocht haben, sind wir noch nach B E L L A V I S T A gefahren, ein Viertel mit bunt besprühten Häusern und ganz vielen Clubs und Bars. In den meisten Clubs kommt Raggeton und sonst natürlich auch Pop, Techno etc. Und dass die Lateinamerikaner gut tanzen können und natürlich auch ganz anders als in Deutschland tanzen, ist denke ich bekannt. ;)

U N S E R E  K I R C H E N G E M E I N D E

Heute waren Gabriel, Fee und ich zum ersten Mal in unserer Kirchengemeinde. Wir wurden in einem sehr bunt gestalteten Familiengottesdienst super herzlich empfangen. (http://lareconciliacion.cl/de/kinder/neue-freiwillige-begruesst/) Es ist eine deutsch-chilenische Gemeinde im etwas wohlhabenderen Viertel „Las Condes“. Nach dem Gottesdienst haben wir uns mit einigen Menschen unterhalten und anschließend mit der Pastorin Nicole und ihrer Familie zusammen gegrillt und den Tag mit Wikingerschach, Gesprächen und Fußballspielen verbracht. Die Kinder Lotte und Milo haben uns stolz ihr Heim präsentiert und von Lotte haben wir sogar ein selbstgemachtes Armband geschenkt bekommen.

 

E S S E N

Ohne E N P A N A D A S geht hier gar nichts: Teigtaschen mit den unterschiedlichsten Füllungen sind hier ein gängiger Snack den man gut unterwegs essen kann. I T A L I A N O  ist eine Art Hotdog mit Avocado (las paltas), Tomaten und Mayonnaise, nach meinem Geschmack etwas zu viel des Guten…

C A L Z O N E  R O T T A (kaputte Unterhose; Bild links) ist ein süßes Gebäck, dass mit Puderzucker überstreut wird und S O P A P I L L A S   sind sehr fettige Fladen, die man mit allem möglichen essen kann. Der Teig besteht nicht nur aus Mehl, Eiern und Wasser, sondern auch aus Kürbis oder Kartoffeln. Wie zu fast allem ist man sie meistens mit Avocado zusammen. Im Laufe des Jahres werde ich sicher noch viele andere Leckereien kennenlernen. Vieles schmeckt einfach zu gut!

Da ich finde, dass das Thema Essen ein super Ende ist, mache ich hier jetzt Schluss hoffe mich bald wieder melden zu können und natürlich freue ich mich immer über nette Kommentare.

Bis bald und liebe Grüße aus dem „Land am Ende der Welt“!

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A D I Ó S

Die deutsche Grenze ist überschritten, in Paris sind wir gut gelandet, die Chilereisetruppe ist mit Lena  und Franzi komplett. Ich glaube wir sind auf dem Weg nach SANTIAGO DE CHILE :)


A B S C H I E D

Das Wort ABSCHIED hat mich in letzter Zeit sehr zum Nachdenken gebracht. Auf der einen Seite ist es so traurig, Menschen die man sehr gerne hat, für ein Jahr Tschüss zu sagen, auf der anderen Seite heißt Abschied aber auch, neue Menschen kennenzulernen, neue Orte zu entdecken und Erfahrungen zu machen. Gerade in letzter Zeit freue ich mich riesig auf Santiago! Der Gedanke, dass viele Freunde aus Stuttgart  auch an den unterschiedlichsten Orten ihr Jahr verbringen beruhigt mich manchmal. Trotzdem wird sich vieles innerhalb eines Jahres ändern. Ich bin sehr traurig, dass meine schöne Schulzeit in Stuttgart nun zu Ende ist! Aber es lohnt sich nicht zu weinen, oder? Lieber schaue ich, wenn auch schweren Herzens, auf diese wunderschöne, verrückte und erlebnisreiche Schulzeit zurück!

Ich werde alle sehr vermissen. Vor allem meine Familie!

~ Life is tough, but it ain't got nothing on me!  ~

 

 

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D E R  C O U N T D O W N  L Ä U F T !

 

Noch 30, 29, 28, … noch 24 Tage! Der Countdown läuft nicht nur auf meinem Handy, sondern auch in Wirklichkeit rückt die Ausreise immer näher.

Im Oktober 2015 begann alles mit einem Infotag zum Freiwilligenprogramm von MEW in München und jetzt, im Juli 2016, bin ich kurz davor meine Heimat für ein Jahr zu verlassen. Die Zeit verging wirklich wie im Flug!

Auf den zahlreichen Vorbereitungsseminaren haben wir als neue Freiwillige viel gelernt, konnten uns ausführlich mit Ehemaligen austauschen, sind aber vor allem zu einer tollen Gemeinschaft zusammmengewachsen! Gestern, bei dem Fest der weltweiten Kirche in Neuendettelsau, wurden wir offiziell entsendet. Nun kann sie also losgehen, die Reise nach Tansania, China, Papua Neuguinea Argentinien, Bolivien, Nicaragua, Costa Rica, … und Chile!


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Stuttgarter Wochenblatt am 11.05.2016

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