M E I N E  R E I S E

Hallo ihr Lieben!

Im folgenden Blogeintrag  werde ich anhand von meinen Tagebucheinträgen einen kleinen Einblick in meine Reise durch Bolivien, Nordchile und Argentinien geben.

<< Wenn man erzählt, dass man nach La Paz geht, scheint es einem selber immer so weit, unbekannt, toll und bunt. So ist es auch. Doch trotzdem ist es ein komisches Gefühl, wenn man dann wirklich in der Stadt in Bolivien steht, von der man sich zuvor nur Bilder auf Google angeschaut hat. >>

<< Die Bolivianer sind anders. Ihr Aussehen , ihr Verhalten und auch die Art mit uns umzugehen, ist anders. Sie sind schüchterner als die Chilenen. Viele Frauen tragen eine traditionelle Tracht, einen Ananasförmigen Hut, lange füllige Röcke und Schals bzw. Ponchos. Es sieht toll aus, doch eine Frau in einem Geschäft erzählt mir, dass es auch sehr anstrengend sei diese zu pflegen. Die bolivianischen Männer sind wie die Chilenen, wenn nicht sogar noch ein wenig extremer... Mit Pfiffen und Rufen halten sie sich auf jeden Fall nicht zurück.

Insgesamt erlebe ich die bolivianische Bevölkerung jedoch als sehr freundlich und zuvorkommend. >>

<< La Paz, eine Stadt völlig gegensätzlich zu Santiago. Relativ niedrige Häuser, meist aus rötlichem Stein und das Zentrum bergiger und wilder, verrückter. Bunte Busse prägen das Stadtbild, so wie die vielen, vielen Stände und Tiendas, an denen Ohrringe, sonstiger Schmuck, Alpaka-Pullis und viele andere bunte Artikel verkauft werden.

Doch auch die Armut und fehlende Bildung ist auf jeden Fall zu spüren. Mehr als in Santiago insgesamt. Fast alle Bolivianer tragen falsche Gebisse mit gold oder silber umrahmt. Und natürlich viele Betrunkene, verwahrloste Menschen. Ein gewöhnliches Bild in Latein-Amerika.

Doch der Lärm, die Buntheit und trotz Armut auch die Fröhlichkeit in der Stadt gefällt mir bis jetzt sehr gut! >>

 

<< L A S  C H O L I T A S  A Y M A R A S : Cholitas sind die traditionell gekleideten Frauen in Bolivien. Jede Familie hat eine dieser Art Familienoberhäupter. Sie sind hoch angesehen und bekannt für ihre Taffheit. Das Schönheitsideal dieser Frauen sind die langen fülligen Röcke, die übrigens ursprünglich aus Europa stammen, sie sind "chopi" (dick), haben große Hüften, was ein Zeichen für viele Kinder ist, und sie tragen sogenannte "Tuymas", die Ananasförmigen Hüte. Sitzt der Hut gerade ist die cholita verheiratet und sitzt er schräg nach links oder rechts ist sie singel.

Auf dem Land gibt es eine Tradition, wie sich junge Leute kennenlernen und ein Paar werden:

Der Mann blendet zuerst die Frau mit einem Spiegel. Wenn die Frau hinsieht, bückt er sich schnell und hebt etwas auf.  Schaut die Frau wieder weg, wirft er den Gegenstand nach ihr. Sie lässt sich jedoch nicht darauf ein, worauf der Mann anfängt ihr nachzulaufen. Hat er sie gefangen, zeigt sie ihm die schönste Stelle des Körpers, ihre Wade. Im Anschluss fängt dann das eigentliche Flirten an. Dabei benutzt sie, schüchtern, wie sie ist, viel ihr Haar und läuft musternd um ihn herum. Eine wirklich witzige und eigenartige, aber schöne Tradition. Diese wird jedoch meist nur auf dem Land ausgeführt. Nach der Heirat geht es dann in die Stadt. Dies ist auch der Grund, warum man eher ältere als jüngere Menschen in La Paz sieht. Die Jungen sind eher auf dem Land. >>

<< ARMUT & KINDER >>

  • Ein vielleicht vierjähriges kind tanzt mit traurigem Gesicht am Straßenrand und bettelt für Geld.
  • Viele Kinder sitzen traurig und stumm neben ihrer bettelnden Mutter.
  • Kinder putzen reichen Bolivianern ihre Schuhe und tragen dabei schwarze Masken (Die meisten sind Indigene. Für sie sind Füße das schmutzigste Körperteil. Deshalb die Masken und zusätzlich um sich zu verstecken.)
  • Kinder sitzen in Bussen und rufen Stationen aus.
  • Kinder sitzen erschöpft von der Arbeit in Grüppchen am Straßenrand.
  • Kinder verkaufen wie Profi-Marktschreier Taschentücher, Essen und vieles mehr.
  • Ein Kind begleitet zusammen mit der Mutter den vollkomen betrunkenen Vater.

Es sind Kinder, die vieles nicht verstehen. Noch vieles lernen müssen. So wie jedes Kind auf der Welt. Doch diese Kinder haben keine wirkliche Kindheit. Sie sind auf die Welt gekommen um zu überleben, um zu arbeiten. Es ist sehr schwierig soetwas zu verarbeiten...

 

 

<< C H O R O - T R E K : Erlebnisse, die mir, abgesehen von der wunderschönen Natur, in Erinnerung geblieben sind >>

  • Wir kommen auf unserem wunderschön am Fluss gelegenen Campamento an und sind ersteinmal überrascht, dass hier nur Einheimische sind. Die Männer spielen Fußball und die Frauen schauen zu. Typische Rollenverteilung, dachten wir. Doch als wir die Cholitas fragten, meinten sie, dass sie natürlich auch Fußball spielen und wollten gleich eine Partie mit uns beginnen. Eigentlich waren wir noch erschöpft von der Höhe (4980m), doch schließlich spielten wir vier, Sarah, Fee, Barbara und Ich gegen vier Cholitas. Wir wurden ein wenig abgezockt, doch der lange Rock der Cholitas war auch jedes Mal ein guter Ballabfang. So kam es, dass wir sehr guten Kontakt mit den Einheimischen hatten. Sehr schön!
  • Am zweiten Tag kommen wir an einem weiteren wunderschön hoch gelegenem Haus vorbei. Man hat Blick über den Wald. Wir essen zu Mittag und getrennt nebenan die Einheimischen. Anschließend ruhen wir uns aus. Ich schaue den Kindern beim Spielen zu. Sie sind anders als die anderen Kinder, die ich zuvor in La Paz gesehen habe. Fröhlicher, kindlicher. Also setze ich mich zu ihnen und fange an mit ihnen zu reden. Die zwei Zwillingsmädchen waren super offen und wir haben gemeinsam über die drei jüngeren Cousins gelacht. Super süß diese Kinder!

<< Eine Stadt voll vom Markt. C O C H A B A M B A . Ich hatte das Gefühl, in dieser Stadt dreht sich alles nur um den Markt. Als ich morgens um 5:30 ankomme und Ludwig und Mischa treffe, ist die Stad noch leer. Doch nach und nach fangen die Menschen an ihre Stände aufzubauen und es wird lauter, wilder und immer wuseliger.

Die Fleischabteilung auf dem Markt gefällt mir nicht so gut. Es wird einfach alles verwertet. Zunge, Gedärme und sogar die Schnauze der Kuh.

Insgesamt ist Cochabamba noch belebter als La Paz. Aber auch die Armut der Stadt und der Menschen ist wieder deutlich zu sehen. Viele Häuser sind nicht fertig gebaut oder zusammengebrochen, in vielen Straßen stinkt es, auch aufgrund der Marktabfälle, und die Menschen sehen kaputt und abgenutzt aus. Natürlich nicht alle, aber sehr viele.

Mit dem Teleférico sind wir noch zur Christusstatue den Berg hinaufgefahren. Ein Toller Blick über die gesamte Stadt und die umliegenden Berge. Ein wenig wie Santiago. >>

<< V I L L A  T U N A R I - REGENWALD

Wir hatten eine sehr turbulente und enge Busfahrt. Der Bus gab sehr komische, schnaufende Geräusche von sich und eine Frau bot ca eine 3/4 Stunde irgendwelche chinesischen Wundermittel gegen Räuma und Amöben an. Mir gefiel die Busfahrt trotzdem sehr gut: Der Fahrtwind im Gesicht, die sich bis zum Regenwald verändernde Landschaft und um uns herum nur bolivianische Einwohner. Im kleinen Örtchen angekommen werden wir ersteinmal von Blitz, Donner und heftigem Regen erwartet, der sich auch ersteinmal nicht beruhigte. Also nahmen wir uns das erste Hotel direkt vor unserer Nase und erkundeten ein wenig das Örtchen. Groß ist es nicht, doch Tischkicker konnten wir finden. Somit kickerten wir für 5 Bolivianos (0,70 cent) ein paar Runden.

Anschließend aßen wir richtig leckeren Fisch und vielen nach ein paar Gläsern Wein sehr müde ins Bett. Die ganze Nacht durch regnete und gewitterte es, wunderschön. Eigentlich hatten wir vor am nächsten Tag raften zu gehen, doch aufgrund des vielen Regens war das leider nicht möglich. Somit fuhren wir in den Parque Carasco, in den Regelwald. Von einem sehr hübschen, jedoch wahnsinnig schnellsprechenden  bolivianischen Guide wurden wir also durch den Wald geführt. Die Tier- und Pflanzenvielfalt ist beeindruckend!

Nach dem Park aßen wir noch ein Eis und machten uns mit einem Collectivo auf den Rückweg nach Cochabamba, da ein weiterer Park den wir besuchen wollten geschlossen hatte.

"Gerade sitze ich mit Ludwig auf der Rückbank des Collectivos und warte. Ein Reisebus ist in den Abgrund gestürzt und versperrt deswegen die einzige Straße nach Cochabamba mitten im Regenwald-Gebiet. Es schockiert mich! Auch wir hätten in diesem Bus ums leben kommen können. Auch wir sind mit solch einem Bus die Straße heruntergekurvt. Natürlich waren die Straßenverhältnisse aufgrund des vielen und starken Regens heute morgen ganz anders. Doch insgesamt fahren die Bolivianer wirklich sehr rasant! Auch unser Taxifahrer." >>

<< Seit sechs Monaten bin ich nun nicht mehr Zug gefahren. Umsomehr hatte ich mich heute auf unsere Z U G F A H R T  V O N  O R U R O    N A C H  U Y U N I  gefreut. Die letzten zwei Tage saßen wir viel in Taxis und Bussen. Man ist immer sehr lange unterwegs und es kann wirklich langweilig sein. Doch Zugfahren ist anders. Ich liebe es, wie die Landschaft an mir vorbeizieht. Schon in Deutschland fand ich es immer toll, doch hier ist es etwas anderes. Diese Weite, Dürrheit, Verlassenheit, die Natur. Wunderschön zum Ansehen, jedoch vermutlich super schwierig zum Leben, denke ich mir.

Immer wieder kommen wir an halb zusammengefallenen Dörfern vorbei in denen man nur vereinzelt Menschen sieht. Drei kleine Kinder fand ich sehr beeindruckend, die mitten im Nichts fröhlich dastanden und uns zuwinkten. Ein wundervolles Bild. >>

<< Abgesehen von den vielen Touristen:

Eine endlose Weite.

Scheinbar schwebende Inseln.

Ufos, die knapp über dem Boden fliegen.

Kleine schwarze Punkte (andere Geländewagen).

Die Sonne brennt auf uns herab und nach kurzer Zeit ist alles voller Salz.

Tatsächlich, ich befinde mich in der GRÖßTEN SALZWÜSTE DER WELT, mit einer tollen Reisegruppe!

~ SALAR DE UYUNI ~

Der Sonnenuntergang, mein persönliches Hightlight am ersten Tag. Über der Salzschicht glitzert ca. 2 cm tiefes Wasser. Es ist, als steht man auf einem rießigen Spiegel. Unsere Körper speigeln sich, der Berg spiegelt sich, die Sonne und sogar die Wolken. Mit dem Auto sieht es sogar aus als fahre man mitten auf einem riesigen See. Die Sonne ist untergegangen, die Fotos sind geschossen und ab gehts in unsere "saltzige" Unterkunft auf ein kaltes Bier und guten Gesprächen auf vielen verschiedenen Sprachen.

"You got a fast car, driving so fast that you can fly away..."  Eine Autofahrt sehr wackelig, vorbei am Valle de las piedras bis zu den Lagunen. Geniale Musik, Klassiker, lautstark singend mitten im Nichts von Bolivien. Super schöne, erfüllende und spaßige Fahrt! >>

 

<< S A N  P E D R O  D E  A T A C A M A

Ein kleines touristisches Dörfchen mit sehr individuellen und alternativen Menschen. An der Plaza gibt es immer was zu sehen, zB super geniale Jazz-Musik. Mit Yannik und Alisha verbrachten wir einen sehr entspannten morgen im Café mit Wlan. ;)

 

Ein Salzsee mitten in der Wüste. Man lässt sich ins Wasser plumpsen und treibt. Man treibt einfach so, ohne etwas zu tun, ohne jede Anstrengung auf der Wasseroberfläche. Wenn man aus dem Wasser in die Sonne geht bleibt nur eine wunderbar glitzernde Salzschicht auf der Haut zurück. Somit hatte ich einen vollkommen natürlichen SPA-Service mitten in der Atacama-Wüste.

 

Fahradhelm aufgesetzt (das tat ich schon seit Jahren nicht mehr), Flickzeug eingepackt und los gehts zusammen mit Jakob, einem Hostelmitbewohner, in die trockenste Wüste der Welt. Die Sonne brennt auf uns nieder, doch nach ca einer halben Stunde bergab mit Fahrtwind erreichen wir den Eingang des Nationalreservates, Valle de la luna. Eine lange holprige Straße führt zu den Sehenswürdigkeiten des Tals, doch allein der Anblick der gesamten umliegenden Landschaft ist beeindruckend! Rötliche Berge, scheinnbar von Puderzucker bestreut. Spitze Felsen, runde Steinstaturen, rießige Steingebilde die aussehen wie das Kolosseum oder Maria und Josef. In Wirklichkeit ist der Puderzuckermantel jedoch Salz. Vor vielen, vielen Jahren war nämlich all das Meer. Das Meer verschwand und somit setzte sich das Salz am Gestein ab. Eine, wie es scheint, sehr unwirkliche, mondartige, jedoch fantastische Wüste.

Pfschfsch hat es wahrscheinlich gemacht, als die Luft aus dem Reifen meines Rades entschwand. Ja, ihr versteht richtig. Ich hatte einen Platten mitte in der Wüste. Zwar halfen uns zwei sehr nette Chilenen den Hinterreifen meines Fahrrads zu wechseln, doch es dauerte ewig und mit einer sehr miserablem Luftpumpe wurde der Reifen leider bis zum Schluss nicht voll. Somit machten wir uns zu Fuß auf den Rückweg. Wir hatten jedoch Glück und wurden per Anhalter von einem sehr netten Bergführer und drei Chileninnen im Pick-Up mitgenommen. Im Nachhinein war die Fahrt hinten im Geländewagen wirklich super und den Sonnenuntergang auf der großen Düne konnten wir auch noch genießen. Mal wieder hat sich etwas Negatives zum Positiven gewendet.

 

~ Pip hier, kling da, ein künstlicher Blitz und Peeeeeace! Der Zwischenspalt zwischen Sonnenuntergang und dem schönen Profilbild für Facebook oder Instagram. An unserem letzten Abend in San Pedro de Atacama schauten Ludwig und Ich uns den Sonnenuntergang auf den "Piedras de Coyote" an. Natürlich zusammen mit zick  anderen Touristen. Viele empfinden dies als störend. Ich auch. Doch bin ich nicht selbst auch Tourist?!  Klaro! Und das kann ich auch nicht ändern. Wenn man an solch wunderbare Orte kommt, die nuneinmal viele Menschen sehen wollen, muss man über soetwas hinwegsehen, denke ich mir. Doch muss man denn dauernd alles fotografieren? Muss man jeden einzelnen Moment mit der Go-Pro festgehalten haben? Ich finde nicht. Natürlich möchte ich  auch ein schönes Foto von mir und der Landschaft. Aber es reichen doch ein paar wenige, damit man dann die Natur durch seine eigene Linse sehen und genießen kann. Alle Erinnerungen scheinen nur noch aus digitalen Bildern zu bestehen. Doch ist es nicht auch wundervoll, Bilder im eigenen Kopf gespeichert zu haben?! ~ >>

<< I Q U I Q U E , eine Stadt wie man sie auch in Italien oder Südfrankreich finden kann. Viel Sonne, Strand, Schlemmermärkte und ein kleines, touristisches Zentrum. Das komplette Gegenteil zu den Orten, die ich zuvor besucht habe, Wüste, bolivianische, lebendige Orte. Das besondere an Iquique; die Stadt ist eingequetscht von der trockensten Wüste der Welt und dem großen pazifischen Ozean. Weniger als eine halbe Stunde braucht man und man steht mitten im Nichts, in der Wüste. Was mir super gefällt an Iquique ist der Sportgeist der Menschen hier. Am Morgen, in der größten Mittagshitze und am Abend. Immer sieht man Menschen die joggen, Rad fahren, surfen, skaten oder sich andersweitig sportlich betätigen. Genau das vermisse ich in Santiago. Also habe ich mir auch gleich ein Rad ausgeliehen und die gute Meeresluft mit gewohnter Bewegung genossen.

 

~Ich verlasse das Hostal und es ruft: "Eh chica, espera!" (Eh Mädel, warte!) Ein Mann sitzt mit seiner Frau im Auto, auf der Rückbank eine deutsche junge Frau. Er bittet mich im Hostal nachzufragen, ob das Mädchen eine halbe Nacht dort verbringen darf, da nachts ihr Flug geht. Das Ehepaar ist super nett! Tausend Mal sagen sie, dass sie sich melden kann wenn sie Probleme hat, sie drücken ihr Essen und Geld für die Übernachtung in die Hand, wünschen ihr etliche Male alles Gute und das Gott sie beschütze und fahren winkend weg. Das Mädchen erzählt mir, dass sie sie einfach auf dem Flughafen aufgesammelt haben und sie in die Stadt gefahren haben. Nun kann sie einen Tag am Strand verbringen und nachts in Ruhe ihren Flieger nehmen.

Menschen helfen sich gegenseitig. Die einen mehr, die anderen weniger. Die einen weil es ihnen viel Freude bereitet, die anderen weil es ein wichtiger Teil ihres Glaubens ist. Ich fand es oftmals sehr schwer Hilfe einfachso anzunehmen, vor allem wenn es eine große Hilfe ist. Doch heute habe ich gemerkt, dass es eigentlich super schön ist Hilfe anzunehmen. Beide Seiten haben etwas davon. Und man würde ja nicht helfen, wenn man nicht wollte! Also warum nicht einfach annehmen, sich gemeinsam feuen und ein anderes Mal selbst helfen?! ~ >>

<< M E N D O Z A , eine super schöne Stadt, mit alten Bussen, alten Straßen, alten Gebäuden, idyllischen Plätzen und geschmückt von wundervollen großen Bäumen, die am Straßenrand Schatten spenden. Da ich meinen chilenischen Ausweis in Santiago vegessen habe, hatte ich ein paar Problemchen bei der Einreise über den Pass nach Argentinien. Wieder mal habe ich gemerkt, dass ich eben nicht in Europa bin. Doch über die Grenze habe ich es mit ein paar Gesprächen dann doch geschafft.

Ich bin bewusst alleine losgezogen, um einfach mal etwas Zeit für mich zu haben, doch natürlich hielt das Alleinsein nicht lange an. Gleich am ersten Abend lerne ich die Musikgruppe "Flakka" aus Concepción und Leo und Jessi, die Silberringe selber herstellen und verkaufen, kennnen. Ich verbringe den ganzen Abend mit ihnen und tauche in eine völlig andere Welt ein;

~ Gemütlich sitzen wir am Plaza España, die ganze Zeit ist jemand am Gitarre spielen oder singen, wir unterhalten uns. Immer wieder kommen Leute vorbei, es wird mitgejamt, der eine kommt aus Mar del Plata und ist ebenfalls Straßenkünstler, der andere ist Student in Mendoza oder man gehört eben zur Sorte "Alemana". Alle begrüßen sich als würden sie sich schon ewig kennen, man unterhält sich über alles mögliche und wirklich keiner wird ausgeschlossen. Selbst wenn ein völlig betrunkener Obdachtloser ankommt und mitgröhlt wird er nicht unfreundlich behandelt und weggeschickt, nein, er wird begrüßt und wenn er sich blöd benimmt freundlich gebeten sich doch bitte zu benehmen. Er wird akzeptiert. Leo und Jessi haben viel Kontakt zu den Menschen auf der Straße und bieten ihnen Hilfe an . Und ist es nur eine Cola, die man kauft und teilt. Sowieso wird einfach alles geteilt. Eine Frau fand zum Beispiel die Band super gut, unterhielt sich mit uns während sie Bier trank, und natürlich bot sie uns sofort einen Schluck an.

Menschen wie die Musikgruppe oder der Straßenkünstler aus Mar del Plata reisen für längere Zeit durch ganz Lateinamerika. Doch sie reisen anders. Wir Europäer haben Geld, schlafen in Hostels und sind top ausgerüstet. Doch sie haben nicht wirklich viel. Der junge Mann aus Mar del Plata stellt immer irgendwo sein Zelt auf und verdient sich ein wenig Geld mit seiner Kunst. Das heißt keine warme Dusche etc. Das hat man ihm angesehen, doch man konnte auch sehen, wie glücklicher war. Lebensfreudig, so schien es mir. Er selbst meinte zu mir, dass es hart sei so zu reisen. Pero vale la pena! So sieht er wahnsinnig viel von der Welt, trifft viele Menschen und ist ,wie es scheint, glücklich. Ich selbst könnte so nicht leben oder reisen. Zumindest nicht für längere Zeit. Doch auf jeden Fall habe ich nun eine andere Sicht auf all die Straßenkünstler und -verkäufer bekommen und Einblick in ihre Welt, die sie, wie es scheint, auch ein wenig mit den Ausgegrenzten unserer Gesellschaft teilen. ~

Auch die weiteren Tage habe ich die "Flakkkas", Leo und Jessi wieder getroffen. Ich habe mich sehr wohlgefühlt bei ihnen.

Außerdem habe ich Jenny, Paloma und Jorge aus Santiago kennengelernt, mit denen ich auch sehr viel Zeit verbracht habe. Wine-and-Bike, Stadtspaziergänge und Weinproben beim Weinfest. Mendoza ist bekannt für seinen excelenten Wein.

Alleine zu reisen ist eigentlich das Beste was man machen kann, finde ich. Immer lernt man die verschiedensten Leute kennen und gleichzeitig kann man sich auch gut Zeit für sich nehemn. Es war ein toller Trip! >>

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Kommentare: 3
  • #1

    Papa (Mittwoch, 01 März 2017 18:39)

    Einfach überwältigend! Und so viele großartige Erfahrungen, die dir keiner nehmen kann. Ich bin stolz auf dich!

  • #2

    Caroline (Mittwoch, 01 März 2017 21:35)

    Beeindruckende Bilder & schön dass wir durch Deine Erzählungen & Erlebnisse ein wenig an Deiner phantastischen Reise teilhaben dürfen ....

  • #3

    oma monika (Freitag, 03 März 2017 14:02)

    Einfach toll was du wieder erleben durftest. Bin begeistert von den Schilderungen und von deiner Einstellung. Bist sehr mutig Anna.