¡ H O L A  C H I C A S  Y  C H I C O S !

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht genau wo ich anfangen soll zu erzählen. Innerhalb der ersten 10 Tage hier in Santiago sind wahnsinnig viele Eindrücke auf mich eingeprasselt, ich habe die verschiedensten Menschen kennengelernt und mich schon ziemlich gut an das Leben in der WG gewöhnt.

 

Direkt am Tag unserer Ankunft begann unser Einführungsseminar zusammen mit anderen Freiwilligen von anderen Organisationen. Unsere Ansprechpartner Claudi und Alexander sind super nett. Sie haben uns über die Geschichte und die Arbeitskultur in Chile aufgeklärt und uns die Gefahren der sogenannten „Araña de Rincón“ (Eckenspinne) aufgezeigt. Außerdem sind sie mit uns zu sämtlichen Ämtern gegangen, um unter Anderem unseren chilenischen Pass zu beantragen. Nachdem wir ungefähr vier Stunden dort verbracht hatten, haben wir bei gutem Wetter gleich einen ersten Ausflug zum „Cerro Santa Lucia“ gemacht. Von dort hat man einen super Ausblick auf die Stadt!

W G

Unsere WG befindet sich im Stadtviertel „La Florida“, im Süd-Osten von Santiago. Ein kleines rotes Haus mit Innenhof, zwei Einzelzimmern, einem Zweierzimmer, zwei keinen Bädern einer Miniküche und einem Wohnzimmer. Außerdem besitzen wir einen super süßen WG-Hund namens Pisco, der uns schon bei unserer Ankunft schwanzwedelnd begrüßte. Egal ob wir einkaufen gehen oder auf dem Weg zur Metrostation sind, Pisco ist immer unser Begleiter. Und noch für alle die es nicht wissen: Pisco ist ein typisch chilenisches, alkoholisches Getränk. Super lecker und gerne in Form von Piscosour getrunken.

Letzte Woche hat sich Johann bei uns vorgestellt. Er kümmert sich um uns Freiwillige und um das Haus. Mit ihm haben wir eine Runde durch unser Viertel gedreht, er hat uns gezeigt wo wir am besten einkaufen, hat uns bei Antonio dem Ladenbesitzer bei uns um die Ecke vorgestellt und natürlich waren wir auf der F E R I A Obst und Gemüse einkaufen. Das reinste Paradies! Und man bekommt wirklich alles dort. Vom Fisch, zum Toilettenpapier, bis hin zu Fahrradzubehör.

M E T R O F A H R T E N

Metro zu fahren ist in Santiago schon ein Erlebnis, aber es kann auch wirklich anstrengend sein. Es gibt nur fünf Linien und somit kann man sich sehr einfach zurechtfinden. Zur Rush-Hour sind die Bahnen so voll, dass viele Menschen wie in einer Sardinendose eingequetscht an den Scheiben kleben. Also für Menschen mit Berührungsängsten oder Platzangst könnte eine Fahrt etwas schwierig werden. Außerhalb dieser Zeit preisen Verkäufer ihre Ware an. Meistens sind das Süßigkeiten wie zum Beispiel die superleckeren „Super8“. Es wurden aber auch schon Reisezahnbürsten oder Taschenlampen angepriesen. Was mir persönlich am meisten gefällt, ist die Musik. Die unterschiedlichsten Musiker steigen in die Metro, haben einen Lautsprecher mit Mikrofon bei sich und präsentieren ihre Musik. Und ich muss sagen, dass mir vieles wirklich gut gefällt!

F R E I Z E I T

Mit den anderen Freiwilligen machen wir nach unserem Sprachkurs, den wir noch bis nächste Woche Donnerstag haben, immer wieder Ausflüge.  Gestern zum Beispiel waren wir auf einem Markt der sich B I O B I O nennt. Hier kauft man allerdings nicht Biogemüse, sondern Klamotten, Möbel, Essen, und, und, und… Kurz gesagt: es gibt einfach alles. Es wurden sogar kleine Hundewelpen verkauft, was ich sehr absurd und abschrecken fand. In den Hallen am Anfang des Geländes findet man viele Markenklamotten (ob diese original sind weiß man nicht wirklich) und weiter hinten auf dem Gelände wird es mehr zu einem Flohmarkt, auf dem viele alte Sachen verkauft werden.

Natürlich haben wir auch schon Einblicke in das Nachtleben in Santiago bekommen. Nachdem wir zum Beispiel letzten Samstag mit Héctor und Mylene bei uns in der WG chilenische Spezialitäten gekocht haben, sind wir noch nach B E L L A V I S T A gefahren, ein Viertel mit bunt besprühten Häusern und ganz vielen Clubs und Bars. In den meisten Clubs kommt Raggeton und sonst natürlich auch Pop, Techno etc. Und dass die Lateinamerikaner gut tanzen können und natürlich auch ganz anders als in Deutschland tanzen, ist denke ich bekannt. ;)

U N S E R E  K I R C H E N G E M E I N D E

Heute waren Gabriel, Fee und ich zum ersten Mal in unserer Kirchengemeinde. Wir wurden in einem sehr bunt gestalteten Familiengottesdienst super herzlich empfangen. (http://lareconciliacion.cl/de/kinder/neue-freiwillige-begruesst/) Es ist eine deutsch-chilenische Gemeinde im etwas wohlhabenderen Viertel „Las Condes“. Nach dem Gottesdienst haben wir uns mit einigen Menschen unterhalten und anschließend mit der Pastorin Nicole und ihrer Familie zusammen gegrillt und den Tag mit Wikingerschach, Gesprächen und Fußballspielen verbracht. Die Kinder Lotte und Milo haben uns stolz ihr Heim präsentiert und von Lotte haben wir sogar ein selbstgemachtes Armband geschenkt bekommen.

 

E S S E N

Ohne E N P A N A D A S geht hier gar nichts: Teigtaschen mit den unterschiedlichsten Füllungen sind hier ein gängiger Snack den man gut unterwegs essen kann. I T A L I A N O  ist eine Art Hotdog mit Avocado (las paltas), Tomaten und Mayonnaise, nach meinem Geschmack etwas zu viel des Guten…

C A L Z O N E  R O T T A (kaputte Unterhose; Bild links) ist ein süßes Gebäck, dass mit Puderzucker überstreut wird und S O P A P I L L A S   sind sehr fettige Fladen, die man mit allem möglichen essen kann. Der Teig besteht nicht nur aus Mehl, Eiern und Wasser, sondern auch aus Kürbis oder Kartoffeln. Wie zu fast allem ist man sie meistens mit Avocado zusammen. Im Laufe des Jahres werde ich sicher noch viele andere Leckereien kennenlernen. Vieles schmeckt einfach zu gut!

Da ich finde, dass das Thema Essen ein super Ende ist, mache ich hier jetzt Schluss hoffe mich bald wieder melden zu können und natürlich freue ich mich immer über nette Kommentare.

Bis bald und liebe Grüße aus dem „Land am Ende der Welt“!

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Kommentare: 2
  • #1

    Monika (Montag, 29 August 2016 08:47)

    Bin begeistert von deinen ersten Eindrücken in Chile. Schön zu wissen es geht dir gut. Danke für den ausfuhrlichen Bericht und die schönen Bilder. Bin schon gespannt und neugierig auf deine Aufgaben in der Schule. Anna, lass dich ganz fest umarmen. Herzliche Grüße Oma

  • #2

    Monika (Montag, 29 August 2016 09:02)

    Anna, ich muß immer und immer wieder deine Zeilen lesen. Einfach toll was du erleben darfst. Pass gut auf dich auf. Bin bei dir....Oma