Nun heißt es wieder: "¡Buenos días Tía Anna!"

Da waren sie wieder, meine kleinen, ungezogenen und lauten niñas und niños. Während der Ferien, die hier ja wirklich sehr lang sind, habe ich wieder gemerkt, wie sie mir wirklich ans Herz gewachsen sind. Natürlich gibt es auch einige Momente, in denen sie einfach nur anstrengend sind und auch ich etwas lustlos bin. Doch die Freude an den Kindern und an der Arbeit überwiegt so gut wie immer.

 

 

Dieses Jahr arbeite ich mit einer anderen Lehrerin zusammen, mit der ich mich gut verstehe und auch gut zusammenarbeiten kann. Aber mit Maria-José, der vorherigen Klassenlehrerin, hatte ich ein freundschaftlicheres Verhältnis, weshalb wir auch so noch befreundet sind und immer wieder ein Schwätzlein halten.

 

Es war sehr interessant zu sehen, wie sehr sich manche Kinder in den Ferien entwickelt haben und wie manche auch einfach fast so sind, wie sie waren. Auch der Lehrerwechsel war interessant, und ich muss sagen, er tat ihnen gut. Man beginnt mit dem neuen Schuljahr, in diesem Fall auch mit neuen Lehrern, und der ein oder andere überlegt sich vielleicht auch, wie er sich dieses Jahr so benehmen wird. Letztes Jahr ging es in der Klasse leider wirklich zu oft drunter und drüber, und das ist natürlich auch nicht vergessen, wie eine Tía behauptet. Doch der Lehrerwechsel und auch die Entwicklung der Kinder haben gezeigt, dass sie durchaus auch anders können. Wenn sie nur wollen. Und an diesem Willen, habe ich das Gefühl, muss man noch ein wenig schrauben. Doch dafür sind wir Lehrer schließlich da.

 

Der Einstieg in das Alltagsleben, das für mich eigentlich kein Alltagsleben ist, da jeder Tag sehr anders verläuft, egal ob innerhalb oder außerhalb der Schule, war viel einfacher als ganz am Anfang. Trotz der langen Ferien. Es macht einfach einen riesen Unterschied, ob man die Sprache schon kann oder nicht, und dazu kennt man schon alles. Die Kinder sind an einen gewöhnt und auch im Kollegium fühlen wir drei Freiwilligen uns jetzt viel mehr integriert.

 

Auch das WG-Leben gefällt mir nach wie vor super gut und wir alle, Paula, Fee, Gabriel und Ich, haben uns nach unseren Reisen alle wieder auf zu Hause und auf das Wiedersehen gefreut!  Immer wieder finden wir etwas, was wir an unserem kleinen Häuschen verändern und verschönern können, um unseren Hund Pisco haben wir uns in letzter Zeit viel intensiver als zuvor gekümmert und da wir für alle Chilefreiwilligen immer ein Anlaufpunkt im Zentrum des langgezogenen Landes sind, haben wir sehr oft Besuch. In den letzten zwei Wochen hatten wir sogar Besuch von ehemaligen Freiwilligen, die im Colegio Albert Schweizer, also in Paulas Projekt, gearbeitet haben.

 

Es war super cool sich mit ihnen zu unterhalten und ihren Erzählungen aus ihrem freiwilligen sozialen Jahr zu lauschen. Viele Erfahrungen und Geschichten kommen einem natürlich bekannt vor, da man sich nun selber in der Situation wie sie damals befindet, doch einiges war auch ein wenig anders. Es ist auf jeden Fall schön und auch oft hilfreich, dass dieser Kontakt zu Ehemaligen und auch Nachfolgern vorhanden ist.

 

Erst letzte Woche hat mich nun auch meine Nachfolgerin kontaktiert. Ich hatte dabei sehr gemischte Gefühle. Auf der einen Seite bin ich super gespannt, wer hier in einem halben Jahr meinen Platz einnehmen wird und ich möchte natürlich auch eine hilfreiche Vorgängerin sein, doch auf der anderen Seite habe ich auch ein komisches Gefühl dabei, zu wissen, dass ich hier dann einfach so ersetzt werde… Aber darüber mache ich mir am besten einfach keine Gedanken.

Ich werde nun weiterhin viele Momente hier genießen, meine Erfahrungen und Erlebnisse verarbeiten, nachdenken, lernen, und vieles, vieles mehr. Das alles schätze ich sehr und möchte es nicht missen. Danke für dieses Privileg! 

In diesem Sinne schicke ich ganz liebe Grüße aus Chile, vor allem an meine Unterstützer, Freunde und Familie, die mir schon so viel geholfen haben!

 

                                                                                                                                      

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Kommentare: 1
  • #1

    Caroline (Samstag, 22 April 2017 20:58)

    Liebe Anna, schön wieder von Dir zu lesen ....