L A  B E L L E Z A  Y  L A  P O B R E Z A – V A L P A R A Í S O

Schon zwei Mal war ich nun in der mit dem Bus nicht weit entfernten, am Meer gelegenen Stadt VALPARAÍSO. Unsere Mitfreiwillige Sarah arbeitet dort und wohnt im nahe gelegenen Ort VIÑA DEL MAR. Eine gute Möglichkeit also einmal aus der riesigen Metropole herauszukommen und ein wenig Meeresluft zu schnuppern.

 

Valparaíso ist auf insgesamt 42 „Cerros“ (Hügeln) aufgebaut und eine wahnsinnig bunte Stadt. An fast jeder Hausfassade findet man Graffities und jedes Haus hat eine andere Farbe. Kleine, schön eingerichtete Cafés und Läden findet man im Gegensatz zu Santiago ebenfalls an jeder Ecke. All das hat mir bei meinen Besuchen immer sehr gut gefallen! Doch es gibt auch eine Kehrseite…

 

Miguel, ein Arbeitskollege von Sarah und der Pastor der Kirchengemeinde Santa Cruz in Valparaíso, nahm uns einen Abend zu einer Veranstaltung mit, auf der alle Menschen die in Valparaíso auf der Straße leben zusammenkommen, essen und den Nationalfeiertag Chiles (el dieciocho) nachfeiern. Das Treffen fand am Rande eines Parks statt, direkt neben dem Regierungssitz Chiles. Nun mag man sich fragen warum neben dem Park und nicht im Park. Und genau das haben wir auch Miguel gefragt. Seine Antwort: Valparaíso ist eine der ärmsten Städte Chiles. Es gibt viele Obdachlose, mit dem Elend kommt ein großer Alkohol- und Drogenkonsum dazu und all das sieht die Regierung nicht gerne. Es gibt Organisationen, die versuchen zu helfen, doch die Regierung scheint das Problem ganz einfach zur Seite zu schieben, bzw. von sich abzugrenzen. Somit wird ein sonst sicherlich sehr schöner Park einfach nicht genutzt und stattdessen eine Mauer aufgestellt, die Menschen ohne Zuhause sehr ersichtlich ausgrenzt.

 

Ein Grund, warum es so viele Menschen ohne Arbeit und ohne Zuhause gibt, die in Armut leben, ist das Bildungssystem in Chile. Um eine gute Bildung zu erfahren muss man sehr viel Geld zahlen. Und da die meisten Menschen dieses Geld nicht besitzen, haben sie auch nicht die Chance auf einen guten Beruf. Ein Teufelskreis also. Miguel erzählte uns auch, dass es durchaus junge Leute gab, die es bis auf die Uni geschafft haben, nach einiger Zeit jedoch leider wieder auf die schiefe Bahn gelangt sind und somit wieder auf der Straße leben.

 

Mal wieder merke ich, wie gut es uns in Deutschland geht! Kostenlose Bildung… Einfach alle haben die Chance eine gute Bildung zu erfahren, egal aus welchen Verhältnissen man stammt.

 

Und in Valparaíso prallen die Schönheit der Stadt und die Armut der Menschen frontal aufeinander!

 

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